Der Löwenruf

Ein ehemals Verurteilter hat sich angepasst und führt als Schriftsteller ein bürgerliches Leben. Mit einem alten Bekannten reist er nach Paris, wo sich für beide Außenseiter ein neues, hoffnungsvolles Leben abzeichnet. Doch ein unerwarteter Todesfall verändert alles. Plötzlich treten Schwierigkeiten auf; der Frieden ist brüchig, und der Schriftsteller wird aus dem Gleichgewicht geworfen. Er gerät erneut in den Sog des Reichs der Angeklagten und sogenannten Geisteskranken, wo Legende und Realität verschmelzen. Obwohl die Dunkelhaft abgeschafft wurde, bleibt die Dunkelheit bestehen. Ein zentraler Aspekt ist der Charakter der Hauptfigur, die sich der Anpassung widersetzt und alles aufmerksam beobachtet, um Indizien in den Erscheinungen zu finden. Verstrickt in ein Netz aus Stimmungen, Erinnerungen und Wahnideen, wird das Bankrott eines Menschen durch seine Aufzeichnungen sichtbar. Trotz der Herausforderungen und Rückschläge bleibt er oft hilflos in den bürokratischen Institutionen gefangen und kann nur in seiner Rolle verharren. Die Lebensgeschichte wird zur Irr- und Höllenfahrt, wobei das Existieren nichts anderes bedeutet als weiterzuleben. Autobiographisches ist unverkennbar, jedoch mit viel Selbstironie in künstlerische Fiktion verwandelt.