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Neue Erkenntnisse über Frauen als Täterinnen und Geschlechterrollen im Nationalsozialismus beleuchten die lange Tabuisierung der Rolle von Frauen im NS-System, die sowohl aktiv mitmachten als auch selbst folterten und mordeten. Eine neue Generation von Forschenden hat sich dieser Thematik angenommen und zeigt, wie stark Vorurteile über Geschlechterrollen das Verständnis beeinflussten. Frauen wurde oft keine eigene Handlungsfähigkeit zugestanden, und ihre Teilnahme an Verbrechen wurde als verwerflicher angesehen als die von Männern. Der Band verdeutlicht, dass Frauen, ähnlich wie Männer, abhängig von ihrer Position, politischen Einstellung und ethnischen Zugehörigkeit handelten. Das Inhaltsverzeichnis umfasst verschiedene Beiträge, darunter historische Perspektiven auf rechte Frauen, die Rolle der „deutschen Frau und Mutter“ in NS-Erziehungsratgebern, und die Funktion von Hebammen im Nationalsozialismus. Weitere Themen sind die nationalsozialistische Elite und ihre Ideologie, der Einsatz von Frauenorganisationen im besetzten Polen, sowie die Rolle weiblicher Angestellter der Gestapo. Auch die Nachkriegsjustiz und die Ahndung von Tötungsdelikten unter Berücksichtigung des Geschlechts werden behandelt. Der Band bietet somit eine umfassende Analyse der komplexen und oft übersehenen Rolle von Frauen im Nationalsozialismus.