Rechtskritik mit Louis Althusser

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Louis Althussers 1970 erschienener Aufsatz »Ideologie und ideologische Staatsapparate« (ISA) ist ein zentraler Text der marxistischen Staatstheorie. Im Fokus steht das Subjekt, das durch die Praktiken ideologischer und repressiver Staatsapparate »angerufen« wird. Diese subjekttheoretische Perspektive eröffnet Verbindungen zu späteren feministischen und antikolonialen Ansätzen in der kritischen Theorie. Die aktuelle Wiederentdeckung Althussers regt zudem die Diskussion über das rechtstheoretische Potenzial seiner Ideen an. Besonders das Manuskript »Über die Reproduktion«, aus dem der ISA-Aufsatz stammt, verdeutlicht Althussers intensive Auseinandersetzung mit der Kategorie des Rechts. Seine Theorie, die den Prozess der Reproduktion und die staatlich-juridischen Bedingungen des kapitalistischen Gesellschaftstyps umfasst, ermöglicht eine Analyse von Herrschaftspraktiken, die zuvor außerhalb traditioneller marxistischer Rechts- und Staatstheorien lagen. Der Sammelband beleuchtet Althussers Rechtskonzeption und zeigt deren Impulse für eine materialistische Rechtstheorie, die ökonomistische Verkürzungen vermeidet und sich in einen breiteren Kontext gesellschaftlicher Kritik einfügt. Mit Beiträgen von Katja Diefenbach, André Kistner, Ingo Kramer, Hanna Meißner, Jens Christian Müller-Tuckfeld, Matthias Peitsch, Christian Schmidt, Laurent de Sutter und Frieder Otto Wolf.