Die Menschen sind erwacht, du hast sie aufgerichtet

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Altägyptische Kunst wird oft nur als historisches Zeugnis betrachtet. Eine neue Perspektive eröffnet sich, wenn Skulpturen und Flachbilder dieser 3000-jährigen Kultur hinsichtlich der menschlichen Körperstruktur und Körperhaltung untersucht werden. Bei der Betrachtung verschiedener Kulturen und Epochen zeigt sich, dass die darstellten Körper nicht nur stilistisch, sondern auch in ihrer physischen Form variieren. Bestimmte Haltungen und Bewegungsmuster werden jeweils bevorzugt dargestellt, wobei unterschiedliche Formprinzipien entweder eine optimale Körperausrichtung im Schwerefeld oder eine mangelhafte Struktur zeigen. Ägyptische Menschenbildnisse zeichnen sich durch eine gut integrierte Körperstruktur und ökonomische Bewegungsmuster aus, was sie für heutige Betrachter, insbesondere Fachleute in Bewegungskunst und Körpertherapie, relevant macht. Die Künstler des alten Ägypten orientierten sich nicht nur an alltäglichen Vorbildern, sondern auch an der geistigen Weltanschauung ihrer Kultur. Der Strukturaspekt der Körperdarstellung eröffnet neue Dimensionen des Menschenbildes zur Zeit der Pharaonen. Der untrennbare Zusammenhang von Körper, Seele und Geist zeigt, dass die Betrachtung altägyptischer Kunst auch Erkenntnisse über die geistige Herkunft und Entwicklungsmöglichkeiten des heutigen Menschen vermittelt. Das Buch richtet sich an Kunsthistoriker, Körpertherapeuten und Menschen, die an geistiger Entwicklung interessiert sind.