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Die Pathologie der Person

Friedrich Kraus' Neubestimmung des Organismus am Beginn des 20. Jahrhunderts

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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stießen Versuche auf Widerstand, das Leben in seine rein chemisch-physikalischen Bestandteile zu zerlegen – Versuche, welche Medizin und Physiologie seit den 1850er Jahren verstärkt unternommen hatten. Gegen solch eine ›Atomisierung‹ des Lebendigen gerichtet, meldeten sich um 1900 Wissenschaftler zu Wort, die den Organismus als eigentümliches Ganzes begreifen wollten. 'Das natürliche Individuum ist eine konkrete Einheit', formulierte Friedrich Kraus seinerseits die stärker werdenden holistischen Bestrebungen. Mit seinem biologisch-philosophischen Hauptwerk: 'Die Pathologie der Person', wollte Kraus, von 1902 bis 1927 Internist an der Berliner Charité, eine theoretische Leitfunktion für die Medizin übernehmen. Heute weithin vergessen, war Kraus zu seiner Zeit eine vielbeachtete Stimme. Seine Theorien besitzen enge Beziehungen u. a. zur Gestalttheorie, zur Systemtheorie und zur Lebensphilosophie. Auch ins Zeitalter der Molekularbiologie, in dem das Modell des Organismus als genetisch programmiertes System beinahe selbstverständlich erscheint, setzen sich Kontroversen fort, die das erste Drittel unseres Jahrhunderts mitbestimmten. Diese Kontroversen, etwa um das Verhältnis von Teil und Ganzem, von Individuum und Umwelt, von Lebendigkeit und Naturgesetzlichkeit, lassen sich durch die Texte von Friedrich Kraus hindurch verfolgen.

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Die Pathologie der Person, Martin Lindner

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1999
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