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Im 15. Jahrhundert hatte der Kerstranke eine ähnliche Bedeutung wie heute der Champagner. Historische Quellen belegen, dass er als Friedens- und Repräsentationsgetränk sowohl im Stadtrat als auch bei großen Festlichkeiten mit Adel und Klerus serviert wurde. Nur selten gelangte er in die Hände der unteren Schichten, wie während des berühmten Halberstädter Aufstands. Das Rezept für den Kerstranke, das für das Bistumsjubiläum in Halberstadt wiederentdeckt wurde, enthält Ingwer, Zucker, Nelken, Weißwein und frisch gepressten Kirschsaft. Weitere geschmackliche Geheimnisse bleiben den heutigen Herstellern vorbehalten. Der Kerstranke symbolisierte Reichtum und hatte zudem gesundheitsfördernde Wirkungen, wobei das Mischungsverhältnis entscheidend für seinen Geschmack war. Der Koch lüftete in einem Rezept dieses Geheimnis, was den Kerstranke zu einem Getränk machte, das die Reichen von der „Gemeinheit“ unterschied. Das einfache Volk, das sich den Kerstranke nicht leisten konnte, blieb auf Bier angewiesen, mit Ausnahme der Halberstädter, die ihn einst aus den Kellern der Ratsherren entwendeten. Diese Taten durchbrachen Standesschranken und gefährdeten die bestehende Ordnung. Historische Berichte erzählen von Köchen, die von Hof zu Hof zogen, und einem König, der sich einem Koch anschloss, um dessen Löffel und Kellen zu tragen, was zu seiner Anstellung in der Küche eines Fürsten führte.
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Das Kerstranke-Buch, Gudrun Wittek
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- 2004
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