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Vom Verkehr mit Dichtern und Gespenstern

Figuren der Autorschaft in der Briefkultur

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„Die leichte Möglichkeit des Briefeschreibens muß - bloß theoretisch angesehn - eine schreckliche Zerrüttung der Seelen in die Welt gebracht haben. Es ist ja ein Verkehr mit Gespenstern und zwar nicht nur mit dem Gespenst des Adressaten, sondern auch mit dem eigenen Gespenst, das sich einem unter der Hand in dem Brief, den man schreibt, entwickelt.“ Diese berühmte medienkritische Invektive aus einem Brief Kafkas an Milena steht am Ende einer zwei Jahrhunderte überdauernden Kultur, doch noch der manische Briefschreiber Kafka partizipiert an einem Kult des Briefs, der diesem einen halböffentlichen Platz am Rande der Literatur, oft als deren Variante oder als ihr Kommentar, zuweist und zur Konstitution oder Infragestellung von Autorschaft beiträgt. Fallstudien zu Autoren von Gellert bis Benn weisen dies am Schicksal von Einzelbriefen oder Korrespondenzen nach und rekonstruieren Praktiken des Schreibens und Zirkulierens von Briefen, des Archivierens, Edierens und weiterer Verwertungsstrategien, die mitunter aus einem rasch hingeworfenen Billett ein Zeugnis auktorialen Nachruhms werden ließen.

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Vom Verkehr mit Dichtern und Gespenstern, Jochen Strobel

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2006
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