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Gertrude Moser Wagner

    Soil=Boden, Erde
    Zugunruhe
    Widerspruchmeter
    • Es ist ein Wesen mit drei Herzen und neun Gehirnen, dem Gertrude Moser-Wagner eines ihrer neusten künstlerischen Projekte mit dem Titel Polipologo widmet und das gleichzeitig als wunderbare Metapher für ihren eigenen künstlerischen Ansatz dienen kann. Die Rede ist von einem Oktopus (ital. Polipo). Er besitzt Nervenknoten in jeder seiner acht Tentakel, die eigenständige kleine intelligente Systeme bilden, gleichzeitig aber vernetzt sind mit einem übergeordneten zentralen Nervensystem. Die Künstlerin selbst agiert ähnlich wie dieses Weichtier und stellt ihre Kunst auf unterschiedliche, wenn auch ästhetisch und intellektuell eng verwobene Füße. Ihre „Tentakel“, die sich an der Realität festsaugen und sie ertasten, bestehen neben im Atelier gefertigten Objekten und Filmen, neben Performances und Ausstellungen, auch aus Symposien, die sie als „Installieren von besten Köpfen in einem Raum, Ort und Thema“ bezeichnet. Diese Köpfe wiederum stammen meist aus ganz unterschiedlichen Disziplinen, aus den unterschiedlichsten Tentakeln des kulturellen Geflechts, deren Wissen Moser-Wagner koordiniert und in eine bestimmte Bewegungsrichtung versetzt. Sie verfolgt damit eine kreative Epistemologie jenseits eingetretener wissenschaftlicher Pfade. […] Moser-Wagner sieht ihre Kunst als Forschung an, die das Unsichtbare untersucht und ins Ungewohnte eintaucht. […] ( Susanne Witzgall )

      Widerspruchmeter
    • Zugunruhe

      Migrierende Kunst und Wissenschaft

      Dieses Unternehmen nimmt Ausgang auf der kleinen süditalienischen Insel Ventotene, einer 'Rastinsel' für die 'Langstreckenzieher' von Europa nach Afrika und retour – die Insel verfügt über ein 'Museo della Migrazione degli Uccelli', ein Vogelzugmuseum. Ventotene war aber auch eine über die Jahrhunderte berüchtigte Verbannungsinsel, besonders zur Zeit des Faschismus. Migration und schädigender Nationalismus, zwischen diesen beiden Markierungen siedelt die Künstlerin Gertrude Moser-Wagner ihr Projekt Zugunruhe an. Es führt die mögliche gegenseitige Bereicherung von Kunst und Wissenschaft eindrücklich vor Augen: Vogelzugforschung, Literatur, Politikwissenschaft, Philosophie und bildende Kunst begegnen sich hier auf einer transdiziplinären Ebene. Der titelgebende ornithologische Begriff bezeichnet das Flügelschlagen der Zugvögel im Sitzen, wenn die Zeit zum Losfliegen gekommen ist. Der offene Leser kann mit diesem Buch ebenfalls in neue Gefilde aufbrechen, einen Erkenntnisprozess auslösen und der Konstruktion von künstlerischen und politischen Wirklichkeiten ein Stück weit auf die Schliche kommen. Mit Beiträgen von Nanni Balestrini, Leonardo Cocchi, Judith Egger, Andrea Ferri, Bengt Emil Johnson, Margret Kreidl, Judith Kröll, Monika Mokre, Gertrude Moser-Wagner, Martin Rössler, Burghart Schmidt

      Zugunruhe
    • Das Buch fasst vierzehn realisierte Projekte der Künstlerin Gertrude Moser-Wagner aus den letzten Jahren zusammen. Alle diese Projekte haben mit Sprache zu tun, wurden durch Sprache angeregt oder wörtlich aufgeschlüsselt. Eine in Italien „gefundene“ Ortstafel namens „Indicatore“ z. B. veranlasste die Künstlerin, sich in ihrem persönlichen Umfeld Hinweise geben zu lassen, was in einem Ort namens „Indicatore“ sich zeigen könnte und diesen Hinweisen in einer dreitägigen Recherche vor Ort nachzugehen. So wie hier führt auch in den anderen dokumentierten Projekten die konzeptuelle und methodisch der Wissenschaft entlehnte Vorgangsweise zu Prozessen, die sich in Objektform, in Installationen oder ins Sprachliche umsetzen. Dieser mehrschichtigen Auffassung von Kunst entsprechend beteiligen sich im Buch AutorInnen unterschiedlicher künstlerischer und wissenschaftlicher Provenienz.

      Soil=Boden, Erde