Robert Schopflocher Livres






Wie Reb Froike die Welt rettete
Erzählungen
»Wie Reb Froike die Welt rettete« ist Robert Schopflochers erstes Buch in seiner Muttersprache. Es verbindet die Üppigkeit südamerikanischer Literatur mit dem Witz und Hintersinn chassidischer Erzählungen. 1937 gelang der jüdischen Familie Schopflocher die Auswanderung nach Argentinien. Der Sohn Robert, 1923 in Fürth geboren, war 14 Jahre alt. In Argentinien arbeitete Robert Schopflocher nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung zunächst als Verwalter einer jüdischen Siedlung, die der Baron Hirsch Ende des 19. Jahrhunderts in der Provinz Entre Ríos gegründet hatte, um verfolgten russischen Juden eine sichere Heimat zu geben. Hier lernte Schopflocher die ihm bis dahin unbekannte Welt der aus Osteuropa stammenden Juden kennen. Später lebte er als Importkaufmann in Buenos Aires. Er schrieb zahlreiche Romane, Erzählungen und Theaterstücke in spanischer Sprache. Mit Staunen hören wir, daß sich etwas von der untergegangenen Welt des jüdischen Stetls ganz unvermutet und fern von uns erhalten hat. Robert Schopflocher gibt dieser Welt eine Stimme.
1619: Auf der Flucht vor den in Brasilien eingetroffenen Inquisitoren Lissabons gelangt die neuchristliche Familie Acosta nach Buenos Aires, damals noch ein verschlafenes Nest am äußersten Rand des spanischen Weltreichs. Doch auch von hier muss die Familie fliehen, quer durch das noch kaum besiedelte Südamerika. Cordoba, dann Santiago de Chile, Lima, Tucumán und wieder Buenos Aires: Elvira, die Tochter des Ehepaars Acosta, erlebt aus nächster Nähe das große Autodafé zu Lima im Jahr 1639 und das Erdbeben Santiagos im Jahre 1647.
Argentinien 1970: Die schwangere Studentin Adriana wird nach einer Demonstration von den Schergen der Militärdiktatur in eines der geheimen Folterzentren verschleppt. Die Kinder, die hier in der Gefangenschaft geboren werden, werden zur Adoption freigegeben, verschwinden spurlos. 30 Jahre später hilft Enrique Miliani, ein junger Wissenschaftler, Adrianas Mutter, ihren verschollenen Enkel zu finden – und entdeckt eines der bestgehüteten Geheimnisse seiner Familie. Robert Schopflocher spannt einen großen erzählerischen Bogen von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart, um die Dimension der gesellschaftlichen Veränderungen in Argentinien aufzuzeigen. Aufwühlend und erzählerisch brillant.
Hintergedanken
- 75pages
- 3 heures de lecture
Hintergedanken, dieser mit drei seiner Holzschnitte angereicherte Lyrikband, bildet die dichterische Ergänzung seiner 2010 veröffentlichten Autobiographie „Weit von wo, ein Leben zwischen drei Welten“. Ein Leben „verhaftet“, wie der Verfasser meint, „mit den drei im Gestern versunkenen Welten – dem humanistisch geprägten Deutschland, dem Geist des liberalen west-europäischen Judentums und dem toleranten Argentinien der Dreißigerjahre. Wobei mir mit zunehmendem Alter immer mehr zu Bewusstsein kommt, dass es diese sich in meinem Kopf gespeicherten Welten nie gegeben hat. Jedenfalls nicht so, wie sie sich heute meiner verklärenden Erinnerung darstellen.“ Diese Gedichte spiegeln nicht nur das persönliche Universum des Autors wider, sondern auch unsere Zeit, mit all ihren Widersprüchen und Gefahren und den ihr eigenen Zukunftshoffnungen. Sie sind sein Vermächtnis.
Robert Schopflocher berichtet in seinem autobiographischen Text von seiner Kindheit in Fürth, dem jüdischen Leben und Selbstverständnis der Zeit, über die erst nach dem Krieg erfahrenen Hintergründe der Auswanderung nach Buenos Aires 1937.
Weit von wo
- 288pages
- 11 heures de lecture
Robert Schopflocher, mit 14 Jahren vor den Nationalsozialisten geflohen, reflektiert in seiner faszinierenden Rückschau über sein Leben zwischen Verfolgung, Emigration und der Suche nach neuen Perspektiven. Sein Weg führt ihn von Deutschland nach Argentinien, wo er als erfolgreicher Schriftsteller eine zweite Heimat findet. Aufgewachsen in der deutschen Kultur und im liberalen Judentum, muss er sich in der fremden Welt Argentiniens zurechtfinden. In seiner Autobiografie erzählt Schopflocher, 1923 in Fürth geboren, von einer unbeschwerten Kindheit in Franken und im Jüdischen Landschulheim bei Ulm, wo er Martin Buber begegnete. 1937 landet die Familie in Buenos Aires. Robert arbeitet zunächst als Eleve auf einer Obstfarm in Nordpatagonien und studiert Landwirtschaft. Später findet er als Verwalter landwirtschaftlicher Siedlungen der Jewish Colonization Association ein erstes Auskommen und betritt eine weitgehend unbekannte Welt, die er in vielen Erzählungen beschreibt. Doch seine wahre Leidenschaft gilt der Kunst, insbesondere der Malerei, dem Holzschnitt und der Literatur. 1980 veröffentlicht er den ersten Band mit Erzählungen, dessen kraftvolle Prosa mit Isaac B. Singer verglichen wird. Es folgen weitere Romane, die sowohl in Argentinien als auch in Deutschland erfolgreich sind und zahlreiche zeitgeschichtliche Bezüge aufweisen.