Stolen Mitte
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Straßen und Plätze des Berliner Stadtkerns gestern und heute
Modernisierung und Zerstörung des Berliner Stadtkerns von 1850 bis zur Gegenwart
Die Stadt Berlin plant gravierende Neugestaltungen ihrer Mitte. Deren enorme Freiflächen und Autostraßen suggerieren problemlose Baufreiheit. Doch will man – was dringend geboten ist! – diese Pläne fundiert diskutieren, muss man um das bauliche Schicksal des historischen Zentrums wissen: Es scheint weithin vergessen. Dabei ist der Ort hochgradig mit Bedeutung aufgeladen. Auf einer Fläche, die heute im Osten und Norden durch die Stadtbahn und im Süden und Westen durch den Spreekanal begrenzt wird, finden sich unter Rasen und Asphalt die Kellermauern aus achthundert Jahren Stadtgeschichte. Nirgends sonst besitzt Berlin weiter zurückreichende urbane Spuren. Doch der heutige Zustand verrät fast nichts davon. Er ist das Ergebnis nicht allein des Bombenhagels in den 1940er Jahren, sondern mehr noch einer im europäischen Maßstab extremen Modernisierung nach den Prinzipien des modernen Städtebaus – vor allem zugunsten des Autoverkehrs. Dieses Buch bringt erstmals die wesentlichen Informationen und Abbildungen zur Planungs-, Bau- und Besitzgeschichte des historischen Zentrums im 19. und 20. Jahrhundert, auch der DDR-Zeit, in bündiger Form zusammen. Es führt vor Augen, wie der Berliner Stadtkern zu dem wurde, was er heute ist: die geschichtsentleerte Mitte einer geschichtsträchtigen Stadt.
200 Jahre Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg
In seiner zweihundertjährigen Geschichte hat der Architekten- und Ingenieurverein die Architektur, den Städtebau und den Ingenieurbau Berlins wesentlich geprägt. Heute ist er nicht nur einer der ältesten, sondern auch einer der aktivsten Vereine seiner Art. Neben den Architektinnen und Ingenieuren versammeln sich in ihm Landschaftsarchitekten, Stadtplanerinnen und Soziologen, Historikerinnen und Künstler. Zu seinem Jubiläum im Jahr 2024 blickt der AIV mit neuen Erkenntnissen auf seine traditionsreiche Geschichte und definiert seine zukünftige Rolle für die Metropole Berlin-Brandenburg. Die fünf in dieser Festschrift dokumentierten Vorträge bieten eine Grundlage zum Verständnis der Entwicklung und der Motivation des Vereins. "immer modern!" war und ist Anspruch des Vereins im Denken und Handeln, gleichzeitig der Titel seiner Jubiläumsausstellung in der Mitte Berlins.
Der Berliner Stadtkern steht seit geraumer Zeit im Mittelpunkt der Diskussion um eine behutsame Reurbanisierung. Dass es sich hier um einen Ort mit mehr als 800-jähriger Geschichte handelt, den Gründungsort Berlins, ist heutzutage fast nicht mehr erkennbar. Kaum ein Berliner weiß noch, wo der Köllnische Fischmarkt, der Neue Markt oder der Jüdenhof liegen – Plätze, die das Bild der Altstadt bis 1933 prägten. Das Moses-Mendelssohn-Haus, das Palais Schickler und das Palais Derfflinger sind aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht. Im vorliegenden Band sind Luftbilder aus der Zeit vor 1933 aktuellen Fotografien gegenübergestellt. Die bislang unveröffentlichten historischen Aufnahmen erlauben ganz neue Ein- und Überblicke. Mit diesem Bildband bieten die Autoren nicht nur eine Rückschau in die vergangene Zeit, sondern zeigen durch den Vergleich mit den jetzigen Stadträumen das Potenzial für eine neue urbane Vielfalt im Berliner Stadtkern auf.
Viele europäische Metropolen erfuhren nach dem Zweiten Weltkrieg eine radikale Modernisierung. Diesen Prozess und seine lange Vorgeschichte untersucht die Publikation am Beispiel Alt-Berlins, einer Stadt, die weltweit als herausragender Ort moderner Architektur und modernen Städtebaus gilt. Im Mittelpunkt der detailreichen Studie steht die Frage, warum die Berliner Stadtplaner beim Wiederaufbau des Stadtzentrums nach 1945 keinen Wert auf den Erhalt oder die Wiedergewinnung von historischen Straßen, Plätzen und Baudenkmälern legten. Die reich bebilderte Publikation stellt die erste Monographie über den Umbau des historischen Berliner Stadtkerns zum modernen Stadtzentrum dar. Sie enthält über 200, zum großen Teil bislang unpublizierte Pläne und Fotos. Aus dem Inhalt: Umbau der Residenz zur Reichshauptstadt Monumentale Planung und Zerstörung in der Zeit des Nationalsozialismus Neuaufbau des Stadtzentrums und Wiederentdeckung des „historischen Erbes“