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Karl Hermann Christian Jordan

    Wasserwanzen
    Wasserläufer
    Landwanzen
    Geschützte heimische Tiere
    • Die Wanzen, von denen einzelne schon von Aristoteles wissenschaftlich beschrieben wurden, umfassen Zehntausende von Arten und bewohnen alle Gebiete der Erde. Eine Beschäftigung mit Insekten, die die weitaus größte Tiergruppe der Erde sind, ist immer wieder interessant. Auch die etwas verrufenen Wanzen, von denen hier die auf dem Land lebenden Arten behandelt werden, erscheinen uns bei näherer Betrachtung durchaus nicht abstoßend. Es sind hochspezialisierte Tiere, deren Körperbau in den Grundanlagen bei den verschiedenen Arten gleich ist. Durch weitgehende Anpassung an die verschiedenen Klimate und Lebensräume - z. B. auch an Pflanzen oder Pflanzenteile, auf denen sie leben, sowie bei Schmarotzern an den Wirt - haben sich jedoch ihre Gestalten sehr formenreich und individuell entwickelt. Viele Arten, besonders in den Tropen, sind mit leuchtenden Farben und metallischem Glanz ausgestattet. Die meisten sind gute Flieger, während bei anderen Arten die Fähigkeit zum Springen ausgebildet ist. Auch vielfältige Schutztrachten, Mimese und Mimikry sind bei ihnen zu finden. Als Nahrungsspezialisten können manche Arten an Kulturpflanzen schädlich werden, während die räuberisch lebenden, die alle Insektenarten angehen, in der biologischen Schädlingsbekämpfung eine Rolle spielen.

      Landwanzen
    • Insekten sind die an Arten und Individuen häufigsten Tiere. Es ist daher kein Wunder, daß man sie in allen möglichen Biotopen antrifft, daß sie die höchsten Alpengipfel umfliegen, aber auch in Bergwerke eindringen, daß die im Urwald wie in der Steppe noch zusagende Lebensbedingungen finden, ja sogar im und auf dem Wasser dauernd leben können. Nur das freie Meer ist ihnen im allgemeinen verschlossen mit Ausnahme einer einzigen Ordnung, nämlich der der Schnabelkerfe (Rhynchota). Und unter dieser hat nur die Familie der Wasserläufer einige Vertreter, die imstande sind, dem Wellenschlag zu trotzen, obgleich doch Insekten im allgemeinen zarte, schwächliche Tiere sind. Wie ist es aber überhaupt möglich, daß Tiere, die spezifisch schwerer als Wasser sind, auf der Wasseroberfläche existieren, sich fortbewegen, ernähren und fortpflanzen können?

      Wasserläufer
    • Es dürfte unter den Insekten kaum eine Ordnung geben, die biologisch derartig interessant ist, wie die der Wanzen. Einige Arten sind bekannt und berüchtigt wegen ihrer parasitischen Lebensweise (z. B. die Bettwanze), andere zählen zu schlimmen Schädlingen an unseren Feldfrüchten (z. B. die Rübenwanze), doch gibt es auch ganze Familien, die sich als Räuber anderer Schadinsekten sehr nützlich machen. Die verschiedene Lebensweise bedingt mannigfaltige Anpassung an die Umwelt. Neben gewandten Fliegern kommen auch vollkommen flügellose Arten vor, wieder andere sind schnelle Läufer, die am Erdboden ihr Dasein verbringen. Selbst in die Erde dringen manche ein und haben dazu kräftige Grabbeine. Nicht zuletzt lockt viele das Wasser, auf dessen Oberflächenhäutchen die „Wasserläufer“ behend dahin schießen oder Sprünge ausführen; ja sogar das freie Meer, die Hochsee, wird von Wanzen bewohnt, den einzigen Insekten, die Wind und Wellen trotzen können.

      Wasserwanzen