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Gerald Wiemers

    Der Aufstand
    Leipziger Lebensbilder
    Erinnern statt verdrängen
    Die Mitglieder von 1846 bis 1996 / Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
    Studentischer Widerstand an der Universität Leipzig 1945 - 1955
    Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig 1977 - 1978
    • »Die Universität Leipzig, an der die SED früh versuchte, mit Hilfe der FDJ ihren politisch-ideologischen Vormachtanspruch durchzusetzen, hat aus Anlaß einer Ausstellung eine Broschüre über den Widerstand der Studenten veröffentlicht ... Anhand dreier Gruppen wird der Weg von der politischen Auseinandersetzung zur Kriminalisierung politischer Aktivitäten nachgezeichnet. Aus einer Liste mit den Namen von über 80 verhafteten Studenten ... geht die Ausschaltung demokratischer Kräfte hervor. Durch Abschreckung (das Strafmaß ging ja von Tod durch Erschießen, Zuchthaus und langjähriger Zwangsarbeit im sowjetischen GULAG aus) sollte der Widerstand gebrochen werden. Diese Broschüre kann durch den Abdruck zahlreicher, meist faksimilierter Dokumente das Schicksal dieser Widerstands-Gruppen der Vergessenheit entreißen. Zunächst wird von der Gruppe um Herbert Belser berichtet ... Belser wurde zum Tode verurteilt und am 28.4.1951 erschossen, die übrigen für lange Jahre zur Zwangsarbeit nach Workuta verbannt ... Beschrieben wird auch das Schicksal des christlichen Studenten Werner Ihmels, der 1947 im Zuchthaus Bautzen inhaftiert wurde und wie so viele dort (im Juni 1949) ums Leben kam. Schließlich wird an die bekannteste studentische Widerstandsgruppe in Leipzig um den Liberalen Wolfgang Natonek erinnert, den die sowjetische Geheimpolizei im November 1948 verhaftete ...« (Hermann Weber, Mannheim, über das Buch, 1997). Der Band liegt inzwischen in 2. verb., erweiterter Auflage vor und dokumentiert zwei weitere studentische Widerstandsgruppen um Gerhard Rybka und Axel Schroeder sowie das Schicksal des Theologiestudenten Heinz Eisfeld, die alle drei 1951/52 durch den NKWD in Moskau hingerichtet wurden.

      Studentischer Widerstand an der Universität Leipzig 1945 - 1955
    • Das 20. Jahrhundert, geprägt von Extremen, ist auch ein Säkulum bruchreicher Biografien, zu denen die von Horst Hennig gehört. Geboren 1926 im Mansfelder Land, beginnt sein Lebensweg in einer Vorschule der Wehrmacht, wo er von kritisch denkenden Pädagogen der Weimarer Republik geprägt wird. Kaum erwachsen, wird er an die Front geschickt und gerät in amerikanische Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung studiert er kurz Medizin in Halle, wo er und seine Kommilitonen gegen den politischen Druck einer neuen Diktatur aufbegehren. 1950 wird er vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet und zu 25 Jahren Zwangsarbeit im GULag verurteilt, die er in Workuta verbüßt. Die schwierigen Gespräche von Bundeskanzler Adenauer in der Sowjetunion 1955 ermöglichen schließlich seine Rückkehr nach Deutschland. In Köln setzt er sein Medizinstudium fort, tritt in den Sanitätsdienst der Bundeswehr ein und wird 1983 als Generalarzt in den Ruhestand verabschiedet. Trotz der heftigen Wendungen seiner Biografie bleibt ein archimedischer Punkt: Am 1. August 1953 ist Hennig in Workuta Teil eines blutig niedergeschlagenen Streiks, der viele Häftlinge das Leben kostet. Sein leidenschaftlicher Appell, das Vergessen zu verhindern, begleitet ihn bis in die Gegenwart.

      Erinnern statt verdrängen
    • Diesen Sonderband der Sachsischen Lebensbilder widmet die Historische Kommission der Sachsischen Akademie der Wissenschaften der Stadt Leipzig zu ihrem Gedenken an die Ersterwahnung vor 1000 Jahren. Die lose Klammer, die alle Lebensbilder miteinander verbindet, ist der Bezug zu Leipzig. So unterschiedlich die beschriebenen Personlichkeiten scheinen, so unterschiedlich sind auch die Wirkungskreise der Autorinnen und Autoren. Im Ergebnis bleiben in sich geschlossene biografische Darstellungen - meist abhangig vom Grad der schriftlichen Uberlieferung - von herausragenden Menschen, die in ihrer Zeit auf ihre Umwelt ausgestrahlt haben. Sie reflektieren altere Geschichte und Zeitgeschichte aus einem subjektiven, singularen Blickwinkel in objektiven Gegebenheiten.

      Leipziger Lebensbilder
    • Der Aufstand

      • 162pages
      • 6 heures de lecture

      Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in Deutschland bedeutete nicht nur das Ende der NS-Herrschaft, sondern auch den Beginn einer erbitterten Feindschaft zwischen der Sowjetunion und den Westalliierten. Der Kalte Krieg führte zu zahlreichen Krisenherden wie Korea, Vietnam und Berlin. In der SBZ/DDR exportierte die Sowjetunion ihr stalinistisches System und arbeitete mit deutschen Kommunisten zusammen. Bis 1953 sorgten Sowjetische Militärtribunale (SMT) für „Ordnung“, während Gegner dieser Verhältnisse gnadenlos verfolgt wurden. Tausende, meist junge Menschen, wurden unter fragwürdigen Anschuldigungen verhaftet und oft mit bis zu 25 Jahren Zuchthaus oder Zwangsarbeit bestraft und in den GULag deportiert. Autoren wie Alexander Solschenizyn und Warlam Schalamow verarbeiteten das GULag-System literarisch und prangerten den Verlust der Menschenrechte sowie die Ausbeutung der Insassen an. Trotz der Unterdrückung blieb der Freiheitswille der Gefangenen stark. Nach Stalins Tod schöpften sie neue Hoffnung. Nach dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 verweigerten rund 15.000 Sklavenarbeiter in Workuta die Zwangsarbeit und forderten die Überprüfung der SMT-Urteile. Am 1. August 1953 schoss das MGB auf die wehrlosen Gefangenen, was zu einem Massaker führte. 152 deutsche Staatsbürger aus diesem Lager wurden 1955/56 entlassen und treffen sich jährlich, um die Freiheit zu bewahren. Ihre Schicksale sind bedeutend, ebenso wie die Erinnerung an

      Der Aufstand
    • Der frühe Widerstand gegen die zweite deutsche Diktatur in der SBZ/DDR ist von großer Bedeutung und darf nicht in Vergessenheit geraten. Junge Menschen, die den Krieg überstanden hatten und die Schrecken der NS-Diktatur erlebt hatten, strebten nach demokratischen Rechten und einer freien Gesellschaft, wurden jedoch in der SBZ/DDR bitter enttäuscht. Auf dem Gelände der befreiten Konzentrationslager entstanden sowjetische Speziallager, in denen Andersdenkende verfolgt, verhaftet und verschleppt wurden. Viele Jugendliche landeten in den Zwangsarbeitslagern der Sowjetunion, während sowjetische Militärtribunale für kleinste politische Vergehen harte Urteile, auch Todesurteile, fällten. Die Gefangenen unterschrieben oft Protokolle in russischer Sprache, die sie nicht verstanden. Dies war Teil des Versuchs der ideologischen Gleichschaltung und Stalins Befehl, möglichst viele potentielle Gefangene in den wirtschaftlichen Aufbau der Sowjetunion einzubeziehen. In der SBZ/DDR sollten 27.000 Gefangene rekrutiert werden. Der Widerstand setzte sich aus Schülern und Studenten zusammen, die an Universitäten wie Halle/Saale, Leipzig, Dresden, Jena, Rostock und Greifswald aufbegehrten. Das „Gelbe Elend“ in Bautzen und das Straflager Workuta stehen symbolisch für die Verfolgten. Viele Überlebende sind psychisch und physisch gezeichnet, und für viele endete der Widerstand tödlich. An diese Menschen zu erinnern, ist das Anliegen des Buches.

      Der frühe Widerstand in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands SBZ/DDR
    • Erinnern als Verpflichtung

      • 285pages
      • 10 heures de lecture

      Im Jahr 1950 sprechen sich Horst Hennig und Kommilitonen in Halle gegen die undemokratischen Studentenratswahlen aus, was zu ihrer Verhaftung führt. Die illegale Auslieferung an die sowjetischen Besatzungsbehörden resultiert in einer 25-jährigen Haftstrafe für Hennig, der in das Arbeitslager Workuta deportiert wird. Dort lebt und arbeitet er unter extremen Bedingungen, während ein blutiger Streik in seinem Schacht 29 am 30. Juli / 1. August 1953 über 60 politische Häftlinge das Leben kostet. Hennig überlebt und wird 1955 freigelassen. In der Bundesrepublik Deutschland vollendet er sein Medizinstudium und promoviert 1961 in Köln. 1962 tritt er als Arzt in die Bundeswehr ein und beendet seine Laufbahn 1983 als Generalarzt. Hennig war nicht nur Teil des studentischen Widerstands, sondern auch ein wichtiger Akteur bei der Aufarbeitung der Vergangenheit. Er pflegt zahlreiche Lagerkameradschaften und setzt sich für die Erinnerung an den GULag ein. Die Gründung der Lagergemeinschaft Workuta, die die Interessen ehemaliger politischer Häftlinge vertritt, geht auf seine Initiative zurück. Die Festschrift dokumentiert Hennigs militärische Laufbahn, den studentischen Widerstand, seine Zeit in Workuta und die Aufarbeitung seiner Erlebnisse. Sie ist in drei Abschnitte gegliedert: biografische Aspekte, wissenschaftliche Themen zur politischen Verfolgung und spezielle Themen zu Workuta und dem studentischen Widerstand.

      Erinnern als Verpflichtung
    • Jakob Neubauer (1895 - 1945)

      • 48pages
      • 2 heures de lecture

      AuszugDiese kleine Schrift erinnert an den jüdischen Gelehrten Jakob Neubauer. Jakob Neubauer ist in Leipzig geboren, hat das Abitur extern abgelegt, eine Rabbiner-Ausbildung erfahren und an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften, insbesondere antike Rechtsgeschichte, studiert. Der ihm besonders nahe stehende akademische Lehrer Paul Koschaker hat ihn vergeblich für die Universitätslaufbahn gewinnen wollen. Sein Lebensweg war bestimmt durch den Glauben seiner Väter und Vorväter. Als die Deutschen die Niederlande überfielen, ergab sich der tief gläubige Jakob Neubauer seinem Schicksal. Er überlebt die Torturen im KZ Bergen-Belsen ebenso wenig wie sein jüngster Sohn Joshua. Die Mutter wird Zeugin der Shoah. In diesem Büchlein finden sich die wenigen erhaltenen Zeugnisse zu Jakob Neubauers Leben vereint: ein Fotoalbum aus Familienbesitz, die Abbildungen seines akademischen Lehrers und sein Leipziger Geburtshaus. Eine bedeutende Quelle ist der bisher einzig erhaltene Brief an Koschaker, der uns auch biographische Einblicke gewährt und seine großartigen wissenschaftlichen Kenntnisse erahnen laesst.

      Jakob Neubauer (1895 - 1945)
    • Das Verzeichnis erfasst sämtliche Mitglieder der Sächsischen Akademie der Wissenschaften seit ihrer Gründung bis heute, die fast ausnahmslos mit einem Porträt abgebildet werden. Vorangestellt ist eine Übersicht aller Amtsträger - Präsidenten und Vizepräsidenten, Sekretare und stellvertretende Sekretare, Präsidiumsmitglieder, Nobelpreisträger und Mitglieder in der Jablonowskischen Gesellschaft. Die Gründung am 1. Juli 1846, vor 160 Jahren, als Königlich Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften ging unmittelbar auf die Initiative eines Vereins von 13 Leipziger Professoren zurück und stand in der Tradition jener Ideen, die bereits um 1700 von Leibniz und Tschirnhaus dem damaligen Kurfürsten Friedrich August vorgelegt worden waren. Seit der Konstituierung des Freistaates Sachsen im Jahr 1919 trägt die Akademie ihren heutigen Namen.

      Die Mitglieder von 1846 bis 2006 / Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig