Hans Kohnen Livres






Im Wesentlichen befasst sich das zweite Hinsbecker Lesebuch mit Geschehnissen und sogenannten Lebenswegen aus dem XX. Jahrhundert. Zu kurz waren die Lebenswege so vieler. Krieg und Vertreibung sind die verheerenden Gründe. Das zeigen die beiden Beiträge „Flucht und Vertreibung“ und „Ihr seid nie vergessen“ in erschreckender Deutlichkeit. Wer sich mit diesem Thema befasst, bleibt auch nach 60 Jahren nicht unberührt von Wut und Zorn auf die Kriegstreiber und erfährt tiefes Mitgefühl für die Toten und Vermissten und ihre Familien. Um natürlich der Hinsbecker Mundart ihren berechtigten Stellenwert zu geben, erzählen Rika on Hanes mit „Jede Mont en noi Schtökske“ Hinsbecker Geschichten, die wieder mit kunstgerechten Zeichnungen von Heinz Stenmans ausgestattet sind.
Als wichtige Erinnerungsorte bauen heimatkundliche Bücher Brücken zwischen den Generationen. Sie dienen der Gemeinschaft als historische Selbstvergewisserung und tragen zur Identifikation und Integration bei. In dem nun erschienenen Vierten Lesebuch stehen die christlichen Gebetsstätten in Hinsbeck im Mittelpunkt. Wir Leser dürfen uns auf erstaunliche Entdeckungen freuen und werden manch kleines Bauwerk danach mit anderen Augen sehen. Peter Beyen im Vorwort
Nach dem „Wörterbuch der Hinsbecker Mundart“ (2003) und dem Buch „Redewendungen“ (2013) legt Hans Kohnen nun das Buch „KLUERE“ vor. Auch dieses Buch befasst sich weitgehend mit der Hinsbecker Mundart. Um die Mundart auch für spätere Generationen zu bewahren und lesbar zu machen, empfahl Dr. Georg Cornelissen vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn, den gleichen Text in deutscher Sprache beizufügen. So ist vielfach nun auch verfahren worden.
Der berühmte Sprachforscher Jacob Grimm beschrieb die Sprache als ein unbewusstes Geheimnis, das in der Jugend geprägt wird und unsere sprachlichen Ausdrucksformen für immer festlegt. Dieses Gefühl, das uns in der Fremde überkommt, wenn wir unsere Sprache hören, wird eindrucksvoll in Hans Kohnens neuestem Werk reflektiert. Die Sprache, insbesondere die der Kindheit, prägt uns ein Leben lang. Kohnens Sammlung von Hinsbecker Redewendungen bietet mehr als ein Wörterbuch; sie ist ein faszinierendes Lesebuch für alle, die sich für Mundart interessieren. Vor zehn Jahren erschien bereits sein „Wörterbuch der Hinsbecker Mundart“, und nun folgt die Dokumentation der bildhaften Ausdrücke, die diesen Ortsdialekt im Kreis Viersen prägen. Viele dieser Wendungen stammen aus einer Zeit, als das Pfeiferauchen verbreitet war, wie etwa „Dä es noch jän Piif Tebok weärt“. Auch die gängigen Kopfbedeckungen inspirierten Ausdrücke wie „Dä es mich net no de Möts“. Dieses anschauliche Buch wünscht sich viele interessierte Leserinnen und Leser am Niederrhein. Wer einmal die Sprache erlebt hat, erkennt ihre Zartheit und Direktheit, ihren Humor und ihre Herzlichkeit. Kohnens Werk bewahrt ein Stück „gelebte Heimat Niederrhein“ für kommende Generationen.