Polen hat in den letzten Jahren stürmische Veränderungen durchlebt, und die ARD-Korrespondentin Annette Dittert präsentiert das faszinierende neue EU-Mitglied in Porträts, Geschichten und Analysen. Ihre Reise begann an einem trüben Wintertag in Warschau, als sie mit wenig Wissen über das Land ankam. Der erste Anblick war das orange Signet eines deutschen Baumarktes in einem Vorort, was sie zum Nachdenken brachte über die Geschichte zwischen Deutschland und Polen. Dittert berichtet seither leidenschaftlich und sachkundig über Polen, ein Land, über das im Westen oft wenig bekannt ist. In ihrem Buch nimmt sie die Leser mit auf eine Entdeckungsreise durch das heutige Polen, beleuchtet seine Kultur, Politik, den Alltag und die Menschen. Dittert zeigt sich als beeindruckende Erzählerin und gibt Einblicke in die komplexe Realität des Landes, das sich in einem ständigen Wandel befindet. Ihr Blick auf Polen ist sowohl informativ als auch persönlich, und sie schafft es, die Vielfalt und die Herausforderungen des Lebens in diesem dynamischen Land zu vermitteln.
Annette Dittert Livres




London Calling
Als Deutsche auf der Brexit-Insel
Es ist Liebe auf den ersten Blick, als Annette Dittert 2008 als Korrespondentin der ARD in London ihre Zelte aufschlägt. Nach vielen Jahren beruflichen Nomadentums weiß sie sofort: Hier will ich bleiben. Während ihrer vielen Jahre in der britischen Hauptstadt hat sie im Fernsehen nicht nur über Politik, Kultur und Königshaus berichtet, sondern auch immer wieder über die Eigenarten der Engländer im Allgemeinen und der Londoner im Speziellen. In ihrem Buch erzählt sie sehr persönlich über das Leben in dieser wunderbaren Stadt: über die Leidenschaft zu ihrem Hausboot namens Emilia, über das Prinzip des englischen Sich-Durchwurschtelns, über Straßenkünstler, gentrifzierte Stadtteile, den Bären Paddington – und natürlich den Brexit, der das Lebensgefühl in der Metropole auch für sie ganz persönlich verändert hat.
Von Lemberg bis Brest erstreckt sich eine Reise entlang der polnischen Ostgrenze, die in ein vergessenes Land führt. Der Bug, ein unauffälliger Fluss, fließt 772 km von der Westukraine bis zur Mündung in den Narew und hat eine herausragende politische Bedeutung. Nach dem Ersten Weltkrieg bildete er die Grenze zwischen Polen und der Sowjetunion, später zwischen Hitlers und Stalins Diktaturen, und heute trennt er Polen von der Ukraine, was ihn zur Ostgrenze des zukünftigen Europas macht. Annette Dittert, Polen-Korrespondentin der ARD, und Fritz Pleitgen, ein erfahrener Auslandskorrespondent, haben den Bug entlang seiner gesamten Strecke bereist. Sie besuchen die Überreste des habsburgischen Galiziens, einschließlich Lemberg, einer Wiege der ostjüdischen Kultur, und reisen bis nach Brest, dem Ausgangspunkt des Naziangriffs auf die Sowjetunion. Auf ihrer Reise treffen sie außergewöhnliche und gewöhnliche Menschen, die ihre Geschichten teilen: ein Rabbi aus New York, der die kleine jüdische Gemeinde in Lemberg leitet, ein polnischer Professor, der als Kind vertrieben wurde, und ukrainische Grenzsoldaten sowie Mönche aus einem orthodoxen Kloster. Dittert und Pleitgen eröffnen den Lesern eine lange vergessene Welt, die durch die Erweiterung und das Zusammenwirken Europas wieder ins Bewusstsein rückt.