Die einst selbständige Stadt Wald - heute ein Stadtteil von Solingen - hat eine lange industriegeschichtliche Tradition. In den Flusstälern der Stadt, an der Itter und dem Lochbach, wurden bereits im 17./18. Jahrhundert in kleinen Werkstätten die berühmten Solinger Schneidwaren hergestellt. Eine „Hexe“ und ein „Knirps“ waren im 19. und 20. Jahrhundert am weiteren wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt Wald beteiligt. Die „Hexe“ war eine automatische Schleifmaschine. Mit ihr revolutionierte der Fabrikant Carl Friedrich Ern die Produktion von Rasiermessern und legte damit in Wald den Grundstein für eine der erfolgreichsten deutschen Rasiermesserfabriken. „Knirps“ nannte die Firma Kortenbach & Rauh ihren erfolgreichsten Taschenschirm. Er wurde zum wichtigsten Markenzeichen des Walder Unternehmens, dass nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer der größten europäischen Schirmfabriken aufstieg. Ein Teil der großen Walder Unternehmen ist heute aus dem Stadtbild verschwunden. Doch es gibt noch Zeugen der großen industriegeschichtlichen Vergangenheit. Dieser Wanderführer begleitet Sie zu den verborgenen Schätzen der Industriegeschichte Solingen-Walds. Kurze Übersichtstexte zu den einzelnen Stationen der beschriebenen Radwanderung geben einen schnellen Einblick in die historischen Zusammenhänge. Umfangreichere Informationsblöcke ermöglichen aber auch eine intensivere Beschäftigung mit einzelnen industriehistorischen Themen.
Johannes Großewinkelmann Ordre des livres





- 2008
- 2004
Berufsausbildung wurde in Deutschland seit dem Ende des 19. Jahrhunderts überwiegend im dualen System, in Betrieb und Berufsschule absolviert. Johannes Grossewinkelmann untersucht erstmalig die sozialhistorischen Prozesse, die zur Konkurrenz zwischen Region und staatlichen Instanzen bei der Etablierung des dualen Systems geführt haben. Für den Zeitraum von 1869 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wird vor dem Hintergrund der nationalen Entwicklungsgeschichte der deutschen Berufsausbildung auf regionaler Ebene die Metallarbeiterausbildung in Solingen verfolgt. Detailreich werden einzelne Facetten der Lehrlingsarbeit aufgegriffen und hinter den abstrakten strukturellen Zusammenhängen tritt das Leben und Arbeiten der Lehrlinge in den Schleifkotten, Gesenkschmieden oder Maschinenfabriken hervor. Damit gelingt es, den Lehrlingen, die an der Werkbank standen oder in der Schulbank saßen, über die Aufdeckung nüchterner struktureller Entwicklungstendenzen hinaus ein Gesicht, in vielen Fällen sogar eine eigene Geschichte zu geben.
- 1996
Die bis 1960 in Ohligs gefertigten Kronenkorken sind heute Bestand d. Rhein. Industriemuseums