„Was ist ein ‘junger argentinischer Autor‘?“, fragt Juan Terranova in der ersten Erzählung dieser Anthologie. Wie schreibt jemand, zu dem dieses Etikett passt oder, an-ders gefragt, trifft es überhaupt auf jemanden zu? Eine Antwort auf die Frage, wie zeitgenössische argentinische Literatur aussehen kann, welche Themen bearbeitet und welche Erzählstrategien verfolgt werden, gibt jeder der hier ausgewählten Texte auf seine eigene Art und Weise. Die Geschichten fangen Stimmen und Stimmungen der argentinischen Gegenwart ein. Sie leben vom spezifisch argentinischen Kontext und weisen zugleich über ihn hinaus, indem sie universelle Lebenswelten zum Thema machen. So unterschiedlich die Erzählungen auch sein mögen, stets geht es dabei um Facetten des menschli-chen Miteinanders, etwa von Erzählern und Lesern, Kindern und Eltern oder Frauen und Männern. Die Reihe Düsseldorf übersetzt macht das Übersetzen als Prozess transparent, in-dem es die Beziehung zwischen Übersetzung und Ausgangstext sichtbar werden lässt. So wird Literatur hier zweisprachig präsentiert, als anregendes und komplexes Spracherlebnis.
Vera Elisabeth Gerling Livres



In der Auseinandersetzung mit dem Literaturübersetzen tut sich häufig eine große Kluft auf zwischen Vertretern der Praxis und der Theorie. Dieser Band nimmt sich nun vor, hier eine Brücke zu schlagen, indem Akteure des literarischen Lebens vorgestellt werden, die in ihrem Wirken beides verbinden: praktische Übersetzerinnen und Übersetzer verschiedenster Sprachen, die sich auch in theoretischen Überlegungen mit dem Phänomen der Übersetzung befassen.
Lateinamerika: so fern und doch so nah?
ÜberSetzungsanthologien und Kulturvermittlung