Martina Roesner Livres





Das Verhältnis von Philosophie und biblischer Offenbarungstheologie gehört zu den spannungsreichsten Grundfragen der abendländischen Geistesgeschichte. Das vorliegende Buch beleuchtet zunächst die historischen Hintergründe dieser Problematik im antiken, patristischen und scholastischen Denken und analysiert anschließend den originellen Lösungsansatz, den Meister Eckhart in seinem Opus tripartitum entwirft. Die Besonderheit von Eckharts Wissenschaftstheorie liegt darin, dass sie die einzelnen Disziplinen nicht nur unter dem Gesichtspunkt ihrer je eigenen Gegenstandsbereiche und Prinzipien betrachtet, sondern sie auf die erkennende Subjektivität als ihren letzten Einheitsgrund zurückführt. Ausgehend von einer minutiösen Analyse des Satzes ego sum qui sum (Ich bin, der ich bin) aus Exodus 3,14 legt Eckhart dar, dass sich Wahrheit primär im Selbstverhältnis des denkenden Ichs vollzieht und erst in sekundärer Weise in den konkreten Einzelwissenschaften zum Ausdruck kommt. Daher kann Meister Eckhart in seinen Werken auf verschiedene ältere Schemata einer Verhältnisbestimmung zwischen Theologie, Philosophie und den anderen Disziplinen zurückgreifen, ohne jedoch die ihnen innewohnenden Hierarchisierungen zu übernehmen: Seinem Ansatz zufolge sind alle theoretischen, praktischen und produktiven Wissensformen des Menschen gleichwertige Varianten der vom reinen Ich vollbrachten Auszeugung des überzeitlichen Logos, der sich in allen Dingen inkarniert und dabei selbst erkennt.
Das vorliegende Buch versucht, die Frage nach Ort und Bedeutung des Spiels in Heideggers Denken in neuer Weise zu stellen. Im Gegensatz zu bisherigen Interpretationsans tzen wird der Ursprung des Spielmotivs bereits in Heideggers Fr hdenken aufgewiesen und vor dem Hintergrund seiner ph nomenologischen Voraussetzungen entfaltet. Davon ausgehend, erscheint das "seinsgeschichtliche" Denken des mittleren Heidegger als ein Versuch, die Metaphysik gerade nicht abzusto en, sondern sie in das Spiel der geschichtlichen Erscheinungsformen von Sein und Denken mit hineinzunehmen. Beim sp ten Heidegger ist das Spiel dann vor allem von seiner musikalischen, klanglichen Bedeutungskomponente her verstanden, in der die der Metaphysik eigene Dominanz des Visuellen implizit berwunden wird, ohne dabei die "Grund-s tze der Metaphysik als solche zu negieren.