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Kurt Wiesendanger

    Schwule und Lesben in Psychotherapie, Seelsorge und Beratung
    Das Kind im schwulen Mann
    Vertieftes Coming-out
    • Nicht wenige schwule Männer liegen auch als Erwachsene noch in den unsichtbaren Fesseln ihrer Kindheitstraumata. Einfühlsam zeigt der Autor auf, wie verhängnisvoll sich die repressiven Mechanismen einer an heterosexuellen Standards orientierten Gesellschaft auf die Persönlichkeitsentwicklung gleichgeschlechtlich orientierter Menschen auswirken. Selbst wenn sie mit ihrem Coming-out einen rebellischen Befreiungsschlag gewagt haben, führte dieser oft nur vermeintlich in die Freiheit. Viele frönen seither einem spätpubertären Hedonismus. Doch es gibt Wege ins selbstverantwortliche Erwachsensein. Durch eine vertiefte Auseinandersetzung mit sich selbst können abgespaltene Persönlichkeitsanteile integriert werden und ein reifes schwules Selbstbewusstsein jenseits von Hedonismus und Depression kann sich entfalten.

      Vertieftes Coming-out
    • Das Kind im schwulen Mann

      • 154pages
      • 6 heures de lecture

      Unabhängig von einem aktuellen Auslöser wie zum Beispiel einem Trennungserlebnis, einem Burn-out oder einer bedrohlichen medizinischen Diagnose zeigen sich aus humanistisch-tiefenpsychologischer Perspektive seelische Krisen bei schwulen Männern in einer spezifischen Art und Weise. Meist unbewusst und oft trotz Jahre zurückliegendem Coming-out werden sie auf längst überwunden geglaubte Verletzungen aus ihrer Kindheit und Jugend zurückgeworfen, wie sie für einen sich schwul entwickelnden Jungen und Jugendlichen in einem homophoben und heterosexuell ausgerichteten Umfeld charakteristisch sind oder dies teilweise auch noch bis in die 1990er Jahre hinein waren. Um einerseits aus der aktuellen Krise herauszufinden und andererseits darüber hinaus an ihr nachhaltig zu wachsen, bedarf es für diese heute längst erwachsenen schwulen Männer eines vertieften Annehmens des noch immer verletzten inneren Kindes. Dabei werden Energien freigesetzt, die, im Einklang mit den Erkenntnissen der Quantenphysik und der Theorie geistiger Evolution, den seelischen und spirituellen Prozess der Suche nach dem wahren Selbst bekräftigen und so eine Neuorientierung im Leben zu bewirken vermögen, die zuvor unmöglich schien.

      Das Kind im schwulen Mann
    • In unserer gern als aufgeklärt, fortschrittlich, modern bezeichneten Gesellschaft gehören Schwule und Lesben nach wie vor einer stigmatisierten und gesellschaftlich wie juristisch diskriminierten Gruppe an. Tagtäglich müssen sie sich in einer fast ausschließlich auf heterosexuelle Maßstäbe ausgerichteten und ihnen oft feindselig gestimmten Umwelt behaupten. Neben der Kirche haben vor allem die Psychiatrie und die Psychoanalyse auf eine lange Tradition von Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit zurückzublicken. Nach »Behandlungsmethoden« wie Umpolungsversuchen auf der Couch, Kastrationen und Gehirnoperationen erfolgte zwar die offizielle Entpathologisierung von Homosexualität; doch trifft man auch bei psychotherapeutisch Tätigen immer noch auf antihomosexuelle Einstellungen und unreflektierte Ablehnung bis hin zu pathologisierenden Konzepten.Es ist das Anliegen dieses Buches, Verständnis und Einfühlungsvermögen für gleichgeschlechtlich empfindende Menschen mit ihren spezifischen Ängsten, Fragen und Freuden zu schaffen. Es möchte den Professionellen im psychosozialen Bereich einen Zugang zum Leben und Erleben dieser Klientengruppe vermitteln. Dabei ist ein gewisses Maß an Selbsterfahrung mit eigenen homosexuellen und homophoben Anteilen die Voraussetzung für eine akzeptierende und wertschätzende therapeutische Grundhaltung.

      Schwule und Lesben in Psychotherapie, Seelsorge und Beratung