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Rolf Hanusch

    Lebensläufe — hüben und drüben
    Es wird Zeit, dass wir leben
    Gemeinsam denken lernen
    Jugend in der Kirche zur Sprache bringen
    • Rolf Hanusch (1943–2003) war evangelischer Pfarrer – ein ebenso typischer wie gänzlich untypischer Vertreter dieser Berufsgruppe. Mit karitativer und politischer Phantasie, religiöser Kraft und protestantischer Weltoffenheit hat er gelebt und sein Umfeld gestaltet. Er gehörte zur legendären, heute vielfach gescholtenen Generation der '68er'. Er hat die Aufbrüche, Abbrüche und Umbrüche im Westen miterlebt und sah es als Direktor der Evangelischen Akademie Berlin nach der Wiedervereinigung 1989 als seine Aufgabe an, zusammenzuführen, was zusammengehört: die Evangelischen Akademien in Ost- und West-Berlin. Dieses Lesebuch vereint Vorträge, Zeitschriftenartikel, Andachten und Predigten. Es wendet sich an Zeitgenossen und – tatsächliche wie geistige – Weggefährten. In besonderer Weise richtet es sich jedoch an die Nachgeborenen, an die '89er', die Generation Golf, die Kinder und Enkelkinder der '68er'. Ein Buch, reich an Beobachtungen, Erfahrungen und Kommentaren, von dem sich historisch Interessierte ebenso wie politisch Denkende und nach geistiger Orientierung Fragende angesprochen fühlen werden.

      Es wird Zeit, dass wir leben
    • Lebensläufe — hüben und drüben

      • 396pages
      • 14 heures de lecture

      Über 40 Jahre waren die Deutschen östlich und westlich der Eibe voneinander getrennt. Mit zunehmend perfektionierter "Grenzsicherung" im Jargon der SED, "Mauer und Schießbefehl" in der sicherlich exakteren Charakterisierung im freien Teil Deutschlands, waren sie dann mehr oder weniger völlig voneinan­ der abgeschottet. Westliche Rundfunkanstalten, speziell westliches Fernsehen zu empfangen, war zunächst geflihrIich für die im Machtbereich Pankows und Moskaus lebenden Deutschen, ist im Laufe der Jahre dann nicht mehr zu ver­ hindern gewesen, wurde aber bis zuletzt offiziell verurteilt. Später sollte sich ge­ rade das Medium Fernsehen als ein zweischneidiges Instrument westlicher Auf­ weichung des kommunistisch-totalitären Herrschaftsgefüges erweisen - zwei­ schneidig, weil positiv gesehen die Stimmen und Stimmungen der Freiheit an die Substanz des Unterdrückungsregimes gehen mußten, negativ, weil viele un­ reflektiert Nachrichten konsumierende Deutsche in den heutigen neuen Bundes­ ländern sicherlich auch ein verzerrtes Bild vom uneingeschränkten Glück und Wohlstand in einer scheinbaren westlichen Überflußgesellschaft bewußt oder unbewußt in sich aufnahmen. Demgegenüber wurden Ost-Rundfunkanstalten, Ost-Fernsehen und Ost-Zeitungen von den Deutschen im Westen völlig zu Recht genauso wenig als seriöse Instrumente objektiver Aufklärung betrachtet, wie dies bei der Masse der Bevölkerung im Osten selber der Fall war.

      Lebensläufe — hüben und drüben