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Gideon Stiening

    Epistolare Subjektivität
    Literatur und Wissen im Werk Georg Büchners
    Poetik des Briefromans
    Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen
    Johann Nikolaus Tetens (1736 - 1807)
    • Johann Nikolaus Tetens (1736 - 1807)

      • 434pages
      • 16 heures de lecture

      Johann Nikolaus Tetens (1736-1807) gehörte zu den prägenden Gestalten der europäischen Aufklärung, und zwar sowohl innerhalb der Philosophie, im Kontext sprachtheoretischer und ästhetischer Diskurse, als auch in einer Reihe von Einzelwissenschaften (etwa der Mathematik und der Naturforschung). All diese Werkbereiche werden im vorliegenden Band von international renommierten Forschern eingehend betrachtet. Tetens hat als einer der ersten deutschsprachigen Autoren die Philosophie John Lockes und David Humes systematisch studiert und für die epistemologischen und moralphilosophischen Diskussionen der Zeit fruchtbar gemacht. Nicht zufällig wurde ihm in den britischen Debatten der Zeit der Titel eines ‚deutschen Locke' verliehen. Er prägte wichtige Debatten, Kontroversen und Forschungsentwicklungen zwischen 1760 und 1790 insbesondere in seinem namhaften Einfluss auf Immanuel Kant. Tetens großer philosophischer Entwurf, Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung von 1777, zeigt mit allem Nachdruck, dass es eine bedeutende und nachhaltige Rezeption und affirmative Aufnahme des britischen und französischen Empirismus in Deutschland gegeben hat. Dennoch suchte Tetens zugleich, die neuen Einflüsse dieses Empirismus mit den wolffianischen und leibnizianischen Lehren seiner Ausbildung zu vermitteln. Dieser spezifischen Vermittlungsleistung gilt ein besonderes Augenmerk aller Beiträge des Bandes.

      Johann Nikolaus Tetens (1736 - 1807)
    • Friedrich Schillers Abhandlung Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen aus dem Jahre 1795 gehört zu den wirkmächtigsten theoretischen Texten zur Schönheit und zur Kunst um 1800. Wie aus den Forschungen zu Hölderlin, Jean Paul, Herder, den Brüdern Schlegel, Schelling u. v. m. bekannt ist, wurden Schillers Briefe umgehend nach ihrem Erscheinen gelesen und kritisch für die je eigene Entwicklung verarbeitet. Noch Hegel und Vischer bezogen sich in ihren umfassenden Ästhetiken um die Mitte des 19. Jahrhunderts kritisch und affirmativ auf Schillers großen Wurf. Darüber hinaus vermag Schiller der rousseauschen Aufklärungs- und Kulturkritik eine Form zu geben, die bis ins späte 20. Jahrhundert – so bei Habermas – ihre Wirksamkeit behält. In diesen „gelehrten Briefen“ gelingt Schiller mithin nicht nur eine Legitimation der Kunst in Zeiten revolutionären Umbruchs in Europa, sondern auch eine integrative Vermittlung zeitgenössischer Philosophie von Kant über Reinhold bis Fichte im Zeichen der Ästhetik.

      Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen
    • Poetik des Briefromans

      Wissens- und mediengeschichtliche Studien

      • 380pages
      • 14 heures de lecture

      Der ›Roman in Briefen‹ gehört zu den erfolgreichsten literarischen Gattungen des 18. Jahrhunderts; er gilt als Inbegriff des ›europäischen Sentimentalismus‹. Bei näherem Hinsehen aber erweist sich dieses Urteil als trügerisch, wird es doch weder der reichen Tradition des Briefromans vor Richardson noch seinen vielgestaltigen Ausprägungen im 18. Jahrhundert gerecht. Diese lassen sich einer empfindsamen Tradition ebenso wenig zurechnen wie bedeutende philosophische Reflexionsformen der Gattung um 1800. Selbst Goethes ›Werther‹, einer der Gründungstexte des modernen Bewusstseinsromans, ist in seiner poetischen Logik nur unzureichend erfasst, wenn man ihn als Ausdruck einer Epoche liest. Der komparatistisch angelegte Band stellt den Facettenreichtum des europäischen Briefromans in exemplarischen Einzelinterpretationen vor und fragt nach den Gründen für seine erstaunliche Karriere, indem er wissens- und mediengeschichtliche Kontexte der Gattung in den Blick rückt. So werden Konturen einer Gattungsgeschichte sichtbar, die das Verhältnis von Einzeltext und Gattung neu bestimmt.

      Poetik des Briefromans
    • Literatur und Wissen im Werk Georg Büchners

      Studien zu seinen wissenschaftlichen, politischen und literarischen Texten

      Georg Büchner war nicht nur einer der bedeutendsten Literaten und radikalsten Revolutionäre seiner Zeit, er war auch ein vielseitiger Wissenschaftler: Nach einem Studium der Naturgeschichte war er Privatdozent der Philosophie mit Schwerpunkten in der vergleichenden Anatomie und der Philosophiegeschichte. Gideon Stiening unterzieht das umfangreiche Corpus von Büchners wissenschaftlichen Texten einer kontextualisierenden Analyse und setzt es ins Verhältnis zu den politischen Texten und der Dichtung. Die wissensgeschichtliche Perspektive der Studie ermöglicht neben einer grundlegend neuen Sicht auf Büchners politische Theorie im Hessischen Landboten auch innovative Perspektiven auf sein literarisches Werk. Die interdisziplinäre Ausrichtung der Studie erlaubt den Nachweis, dass die philosophischen und wissenschaftlichen Kompetenzen Büchners einen Einfluss auf seine Literatur hatten, der demjenigen seiner politischen Einsichten gleichwertig ist. Stiening gelingt jenseits der tradierten These, nach der die Einheit des Büchner’schen Oeuvres nur von seiner Politik her zu denken sei, eine grundlegende Re-Lektüre von Büchners Werk.

      Literatur und Wissen im Werk Georg Büchners
    • Epistolare Subjektivität

      Das Erzählsystem in Friedrich Hölderlins Briefroman "Hyperion oder der Eremit in Griechenland"

      Friedrich Hölderlin (1770-1843) verfasste lediglich einen Roman, den er nach langem Zögern und vielen Varianten als Briefroman gestaltete. Die Studie rekonstruiert die Entwicklung dieses Projekts, indem sie erstmals alle Textteile der Vorstufen einer eingehenden Analyse unterzieht. Diese Betrachtung mündet in eine Interpretation der Endfassung, eingebettet in die philosophischen, politischen und literarischen Kontexte der 1790er Jahre. Ein Rückblick auf die Geschichte des Briefromans im 18. Jahrhundert sowie die Stellung von Hölderlins Werk in diesem Kontext bietet neue Einblicke in dessen poetische Form. Die Korrelation zwischen der formgeschichtlichen Entwicklung und Hölderlins philosophischen Erkenntnissen ermöglicht eine stärkere Anbindung an Kants praktische Philosophie, als bisher angenommen. Hölderlin sah im Briefroman ein geeignetes Medium für Kants Herausforderung, die Gesetze der praktischen Vernunft im menschlichen Gemüt zu verankern und deren Einfluss auf die Maximen zu fördern. Diese unendliche Aufgabe, der sich Hölderlin auch als Erzieher verpflichtet fühlte, schien ihm erst durch seinen Roman wirklich gewachsen.

      Epistolare Subjektivität