Die so genannten schwierigen Klienten gibt es in jeder Jugendhilfeeinrichtung. Diese oftmals psychisch gestörten Kinder und Jugendlichen stellen eine große Herausforderung für Erzieher und Sozialarbeiter dar. Dass sich für erzieherische Vorgehensweisen vor allem systemische Ansätze als besonders nützlich erweisen, soll in diesem Buch dargestellt werden. Verschiedene systemische Herangehensweisen werden in der konkreten Arbeit mit einem borderline-gestörten Mädchen beschrieben. Systemische Herangehensweisen zeichnen sich insbesondere durch eine konsequent ressourcenorientierte Grundhaltung aus. Wie sich dieser Ansatz speziell in der Heimerziehung umsetzen lässt, wird aus den Perspektiven Erziehung, Supervision und Beratung dargestellt. Das Buch beschreibt in erster Linie Erfahrungen aus der Praxis, die verknüpft werden mit der Darstellung einiger theoretischer Hypothesen und Erkenntnisse zur Borderline-Störung und zu systemischen Arbeitsweisen. In meiner Tätigkeit als systemischer Supervisor habe ich erfahren, wie schnell Erzieher und Sozialarbeiter in der Arbeit mit persönlichkeitsgestörten Kindern und Jugendlichen an ihre Grenzen kommen und wie groß dennoch ihre Bereitschaft ist, die Grenzen im Interesse ihrer Klienten zu erweitern. Dieses Buch soll Erzieher und Sozialarbeiter im Heimkontext ermutigen, sich auf die Arbeit mit den schwieri-gen und verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen einzulassen.
Frank Natho Livres






Systemisch geht's!
Methoden für die systemische Praxis und Weiterbildung
Traumatisiert & borderlinegestört
Systemische und traumapädagogische Arbeitsweisen in der Jugendhilfe
Traumatisiert und borderlinegestört, das sind seit einigen Jahren viele Kinder und Jugendliche, die sich in Jugendhilfeeinrichtungen befinden. Um diese Kinder angemessen und störungsspezifisch zu betreuen und zu erziehen, braucht es in der Heimpädagogik neue Ansätze und Haltungen. Der Autor stellt in diesem Buch traumapädagogische und systemische Arbeitsweisen und Haltungen vor, die geeignet sind, diesen Kindern zu helfen. Dabei werden klassische Erziehungsansätze in Frage gestellt und auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Er deckt manche Macht- und Kontrollansprüche traditioneller Erziehungsansätze auf und zeigt, wann Konsequenzen auch Strafen sind. Er entwirft ein traumapädagogisches Konzept, welches auf Vertrauen und Beziehung setzt und erzieherische Kontrollansprüche überwiegend ablehnt. Vorgestellt wird auch ein speziell für die Jugendhilfe entwickeltes Selbstfürsorgetraining für Kinder und Jugendliche. Hierfür gibt es konkrete methodische und didaktische Handreichungen für den pädagogischen Alltag.
Brauchen wir die Liebe noch?
Die Entzauberung eines Beziehungsideals
Die Liebe ist in vielen Partnerschaften und Ehen die zentrale Grundlage für das Zusammensein und eine erfüllte Sexualität. Sie wird als ein besonderes Gefühl betrachtet, das Menschen verbindet und die Zufriedenheit in der Beziehung steigert. Viele Paare glauben an die Kraft und Magie der Liebe, die zum Ideal erhoben wird. Doch Ideale bringen auch Nachteile mit sich, indem sie Maßstäbe setzen, Erwartungen erhöhen und die Sensibilität für das Vorhandensein von Liebe verstärken. Fehlt diese, kann das oft zu Trennungen führen, die emotionalen Stress für alle Beteiligten, einschließlich der Kinder, verursachen. Wäre die Liebe nicht als Ideal vorhanden, könnten Paare entspannter mit Verlust oder Abwesenheit umgehen. Ein Ansatz, Liebe als Konstrukt zu verstehen, hilft, dieses Gefühl nicht zu überschätzen und andere beziehungsstiftende Elemente mehr zu schätzen. Der Autor nimmt die Leser mit auf eine Zeitreise durch verschiedene kulturelle Epochen – von der Antike über das Mittelalter bis zur Romantik und Moderne – und beleuchtet, wie diese unsere Vorstellung von Liebe prägten. Er stellt die Frage, ob romantische Liebe in der Gegenwart noch relevant ist oder mehr Paare unglücklich macht. Abschließend wird erläutert, warum Freundschaft ein nützlicheres Ideal für die Paarbeziehung sein könnte.
Kinder entwickeln sich ganz selbstverständlich. Sie lernen einfach Neues, weil ihr Gehirn immer nach Anregungen sucht. Das Lernen ist eine Grundfertigkeit des Menschen und es ist hilfreich zu wissen, wie man sie in Pädagogik, Erziehung und Beratung besser nutzen kann und wie Lernumwelten aussehen müssen, dass Kinder und Jugendliche gerne und selbstverständlich lernen. Die Rahmenbedingungen und die Klientel haben sich in den letzten Jahrzehnten in den Bereichen von Pädagogik und Erziehung verändert, nötig sind neue Impulse, die das Lernen, Erziehen und Beraten wirksamer machen.
Frank Natho präsentiert in diesem Buch eine Auswahl von Arbeitsweisen mit Tierfiguren, die sich in der beraterischen Praxis und Familientherapie bewährt haben. Beschrieben werden theoretische Hintergründe und methodische Schritte. Fallbeispiele und Abbildungen illustrieren das methodische Vorgehen. Wie sich Tierfiguren im Rahmen von Familiendiagnostik nutzen lassen, wird in Kapitel 2 erläutert. Die Versammlung der Gefühle in Tierfiguren, Kapitel 3, beschreibt eine spezielle Form der Trauerarbeit mit Kindern. Darüber hinaus werden verschiedene psychologische und therapeutische Konzepte von Multiplizität vorgestellt und diskutiert. Sie bilden die Basis für den Einsatz von Tierfiguren im Rahmen der Arbeit mit verschiedenen Persönlichkeitsanteilen (Teilearbeit). Kapitel 4 stellt eine weitere Teilearbeitsform, das Gespräch mit dem inneren Schweinehund, als eine Möglichkeit systemischer Suchtberatung vor. Dass sich auch Teammitglieder in Tierfiguren verwandeln können und wie sich diese Verwandlung methodisch in der Teamentwicklung oder Supervision nutzen lässt, ist in Kapitel 5 zu lesen. Der Psychologe und Familientherapeut Markus Hasselbach rundet die Methodenvorstellung ab und beschreibt in Kapitel 6 den Nutzen einer therapeutischen Anwendung von Tierfiguren im Bereich der neuropsychologischen Rehabilitation.
Die Familientherapie oder Systemische Therapie entwickelt sich immer weiter, überwindet fachliche Horizonte und setzt zugleich neue. Sie dringt in Fachgebiete vor, die auf den ersten Blick wenig mit Familien zu tun haben und geht hier neue Lösungswege. Das Buch enthält Aufsätze von namhaften Autoren zu folgenden Themen: Erziehung als Spiel verstehen - Jürgen Hargens Hirnforschung und Systemische Praxis - Janine Born ADHS und Systemische Lösungen - Helmut Bonney Systemische Trauerarbeit und Jugendhilfe - Frank Natho Traumatisiertenpädagogik - Gabriele Kluwe-Schleberger Jugendalkoholismus und Systemische Konzepte - Jan Obendiek Mit behinderten Menschen systemisch arbeiten - Hans Worthmann Beziehungen mit Tai Chi erfahren - Martin Neumann Gerichtsnahe Beratung systemisch gestalten - Claus Hild Eltern von behinderten Kindern beraten - Cornelia Tsirigotis Widerstand, systemisch gesehen - Johannes Herwig-Lempp Betreuer als Ressource in der Jugendhilfe - Iris Winkelmann
Die Arbeit mit Skalierungen als unterschiedsbildende Methode ist eine der wirksamsten Interventionen in der Systemischen Beratung und Therapie. Wie dieses Vorgehen gewinnbringend in der Team- bzw. Gruppenarbeit eingesetzt wird, zeigt vorliegendes Buch