Philipp W. Hildmann Livres






Berichte & Studien - 96: Staat und Kirche im 21. Jahrhundert
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Gotthelf und Heine, beide 1797 geboren, gelten als Antipoden: der eine wurde 1831 Dorfpfarrer in Lützelflüh, der andere verließ im selben Jahr Deutschland, um in der „Hauptstadt des 19. Jahrhunderts“ (W. Benjamin) zu leben. Der Dorfpfarrer war vom literarischen Leben seiner Zeit abgeschnitten und galt als Kommunistenfresser, der Wahlpariser war von französischen und deutschen Intellektuellen und Künstlern umgeben, stand Karl Marx nahe und sympathisierte mit sozialistischen Ideen. Trotzdem hatten beide denselben Vermittler in Frankreich: Saint-René Taillandier (1817-1879). Neben einem halben Hundert Essays über deutschsprachige Dichter seiner Zeit veröffentliche dieser 1851 und 1852 in der renommierten Zeitschrift „Revue des deux mondes“ zwei umfangreiche Essays über Gotthelf und Heine, die hier zum ersten Mal in deutscher Sprache vorgelegt werden und die Gelegenheit geben, gängige Klischees über die beiden Antipoden in Frage zu stellen.
Schreiben im zweiten konfessionellen Zeitalter
Jeremias Gotthelf (Albert Bitzius) und der Schweizer Katholizismus des 19. Jahrhunderts
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Kein Thema hat die Schweiz in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nachhaltiger geprägt als die konfessionellen Konflikte, die bis hin zum blutigen Bürgerkrieg ausgetragen wurden. Inmitten dieser Kämpfe steht der streitbare reformierte Pfarrer Jeremias Gotthelf alias Albert Bitzius als schreibender Augenzeuge. Die vorliegende Arbeit geht in detailgenauen Analysen erstmals den Spuren nach, welche diese AuseinanderSetzungen in seinem umfangreichen Gesamtwerk hinterlassen haben. Dabei entsteht nicht nur ein lebendiges Panoptikum der Schweiz zur Zeit des „zweiten konfessionellen Zeitalters“ (Olaf Blaschke). Durch die Hereinnahme der konfessionellen Dimension in die Werkinterpretation erschließt der Autor außerdem neue Deutungshorizonte und regt damit eine Erweiterung des methodischen Ansatzes einer Sozialgeschichte der Literatur an.