Reproductive technologies as global form
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Seit der Geburt des ersten "Reagenzglas-Babys" vor 30 Jahren haben sich In-vitro-Fertilisation (IVF) und andere Technologien der assistierten Reproduktion global verbreitet. Behandlungsuchende, Eizellenspenderinnen, Samenbanken und Ärzte agieren zunehmend über nationale Grenzen hinweg, oft entlang der Wohlstandsgrenzen zwischen Ost und West sowie Nord und Süd. Die Autoren dokumentieren ethnografisch die Vielfalt lokaler Anwendungen von Reproduktionstechnologien auf vier Kontinenten und verfolgen die transnationalen Routen des Medizinmarktes. Die Reproduktionsmedizin steht exemplarisch für biotechnologische Globalisierung. In den vergangenen 35 Jahren sind IVF und andere Methoden zur reproduktiven Unterstützung zu einem gängigen Bestandteil des Familienlebens in wohlhabenden Ländern geworden und finden zunehmend auch weltweit Anwendung. Wie nutzen Behandlungsuchende, Spender und Mediziner diese Technologien? Wie umgehen sie rechtliche und bioethische Vorschriften beim Grenzübertritt? Und wie interpretieren sie diese neuen Formen der Verwandtschaft vor dem Hintergrund unterschiedlicher Weltanschauungen? Diese Sammlung ethnografischer Studien bietet einen aktuellen Einblick in die Komplexität und Vielfalt lokaler IVF-Kulturen sowie in aufkommende transnationale Mobilitätsformen, Wettbewerb, Ungleichheit und Zusammenarbeit. Reproduktionstechnologien als globale Form werfen zahlreiche provokante Fragen für die Zukunft auf.

