Korrnrliadr
Gedichte in Vintschger Mundart






Gedichte in Vintschger Mundart
Neue Sonette
Ein Buch der Fragen an das Leben: über Liebe, Älterwerden, Wissen, Glauben – zum 80. Geburtstag. Dieses moderne Stundenbuch enthält die Summe des gleichermaßen kontemplativen wie geselligen Geistes Luis Stefan Stecher. Die Sonette fragen in zwölf den Monaten eines Jahrs folgenden Kapiteln, wo wir Menschen im Allgemeinen und das Ich in seiner Kleinheit stehen. Und sie pendeln in einer Suchbewegung zwischen der Vermutung und dem Anerkennen von etwas Größerem. Die Heiterkeit und die Leichtigkeit in der Beschreibung eines intimen Augenblicks mit der Geliebten, der Familie oder den Freunden brechen die Ernsthaftigkeit des philosophischen Gestus immer wieder auf. Stechers Sonette kreisen – im Inhalt spielerisch, aber formal streng – um das Sehen, das Altern, die Spannung zwischen Modernem und Bewährtem, zwischen Wissenschaft und Fühlen, kurz um Menschliches, Allzumenschliches.
Die Sonette von Luis Stefan Stecher sind die Summe eines gleichwohl erfahrenen wie sesshaft beschaulichen Lebens. Angeregt durch sinnliche Eindrücke wachsen im Spannungsfeld von Bilder malen und Bilder schreiben die Gedichte zur Sprache, zur Metapher aus.
Luis Stefan Stechers Kunst- und Wunderkabinett in Wort und Bild für Kinder.
Der schwärmerisch und koloristisch fabulierende Malerpoet webt seine Motive in einen dichten Komplex von realistischer und fantastischer Stimmung ein. Die Porträts zeichnen sich durch ihre renaissancehafte Konzeption aus, die Naturbilder sind eine Reminiszenz an die farbliche Dramatik der Donauschule und an die Weite der niederländischen Kleinmeister. In den Stillleben gedenkt er der kleinen Dinge: Blumen in chinesischen Vasen, Libellen, Muscheln, Bücher. Texte werden oft motivbestimmend ins Bild eingebunden. Religiöse Sujets zeigen sich in einer menschlichen Dramatik: Christus vor dem Hohen Priester, geschunden und ans Kreuz genagelt oder bei der Auferstehung. In den Gedankenbildern paart er illusionistische Grundstimmung mit oft irritierenden Details. Figurative Szenerien erzählen von Geheimnissen in lyrischen, fernöstlichen Landschaften mit florealer und figurativ ausgestatteter Vegetation.
Variationen über Nähe und Ferne. Aphorismen und Zeichnungen
Die Doppelbegabung, der Maler und Poet, Luis Stefan Stecher sinniert in seinem 1991 entstandenen Zyklus in pointierten Aphorismen über die Verlässlichkeit der Begriffe Nähe, Annäherung, Entfernung, Ferne oder Riesenferner. Er schreibt über die Nähen – die Wirklichkeitsnähe, die sich ausschließlich im Besitz von Fantasten befindet, die Beinahnähe, die sich dem Bereich des Verstummens nähert, die annähernde Ferne als aufeinander bezogene Orte des Widerspruchs – und über die Fernen: die unbestimmte Ferne in nächster Nähe, das Fernweh, das sich in der Ferne als Heimweh äußert, die ferne und doch so nahe Geliebte, den Fernen Osten und die Verwirrung der Himmelsrichtungen. In 40 launigen, knappen und tiefgründigen Texten denkt Stecher über Zeitlichkeit, Befindlichkeit und allgemein über die „condition humaine“ nach. Die Aphorismen werden von einem eigenständigen zeichnerischen Zyklus begleitet, der die Stärken des Malers wie Verknappen und Fokussieren des Gegenstands hervorstreicht.