Der Band ist das Ergebnis eines interdisziplinären Kolloquiums am Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte. Die Beiträge beleuchten die Geschichte der juristischen Literatur aus der Perspektive der mittelalterlichen Buchproduktion. Im Fokus steht das Buch als Träger des Textes, beginnend mit der Erstellung durch die Autoren bis zur Verbreitung der Werke. Das gesamte Spektrum der Buchproduktion und die Mechanismen des Buchmarktes werden thematisiert. Die Inhalte umfassen unter anderem die Analyse spätmittelalterlicher juristischer Handschriften, die Entwicklung der Buchproduktion in den Jahrhunderten XIII bis XV, sowie die Übertragung und Verbreitung juristischer Texte im XI. und XII. Jahrhundert. Des Weiteren wird die Typologie von „exemplaria“ und die Entwicklung der Illustration juristischer Manuskripte in Bologna behandelt. Auch die Anfänge der kanonistischen Literaturproduktion in Nordwestdeutschland um 1200 sowie die Entstehung und Struktur des Dekretalenapparats von Papst Innozenz IV. werden thematisiert. Zusätzlich wird die Herstellung juristischer Bücher in Bologna im 13. und 14. Jahrhundert sowie die Produktion juristischer Kodizes in Spanien betrachtet. Der Markt für juristische Werke im spätmittelalterlichen Buchhandel, einschließlich Marktanteil, Preise und Auflagen, wird ebenfalls analysiert. Schließlich wird auf die juristischen Handschriften an deutschen Universitäten im Mittelalter eingegangen.
Vincenzo Colli Livres

