Paul Morsbach Livres

Die Erkundung menschlicher und tierischer Entwicklungsgeschichte zeigt, dass viele unserer Antriebe aus Anpassungen an längst vergangene Umwelten resultieren. Diese Verhaltensweisen sind oft paradox und können gefährlich sein. Das Buch fordert dazu auf, sich dieser Verhaltensmuster bewusst zu werden und zu reflektieren, wie sie unser individuelles und kollektives Wachstum beeinflussen. Es bietet eine faszinierende Perspektive auf die evolutionären Wurzeln unserer Handlungen und deren Auswirkungen auf die heutige Zeit.

Die Entwicklung von Diktatoren wird als ein Ergebnis biologischer Evolution betrachtet, die sich über lange Zeiträume erstreckt. Das Buch untersucht, wie persönliche Interessen und die Fähigkeit zur rücksichtslosen Machtausübung zentrale Merkmale von Diktatoren sind. Es beleuchtet die biologischen Umstände, die immer wieder das Auftreten solcher Führer begünstigen, und stellt die Frage, ob ihr Erscheinen Zufall oder ein unvermeidlicher Teil der menschlichen Evolution ist. Die Verbindung zwischen menschlicher Entwicklung und diktatorischem Verhalten steht im Fokus dieser Analyse.

Der Mythos vom egoistischen Gen ist ein programmatischer Titel. Er richtet sich gegen die Behauptung der Soziobiologie, die gesamte Evolution basiere auf dem Prinzip Eigennutz, dem alle Organismen, auch wir Menschen, ihre Existenz verdankten. Nach ihrer berühmt gewordenen Kernaussage sind alle Organismen nur sterbliche Vehikel für ihre Gene, die in ihrem eigenen Interesse wirken. Morsbach stellt in seinem neuen Buch diese Anschauung, die zu der weit verbreiteten Floskel vom 'egoistischen Gen' geführt hat, in Frage und untersucht, wie weit sie wissenschaftlich fundiert ist. Das Buch vermittelt durch Rückblick auf die Geschichte der Evolution und durch viele Beispiele ein neues Verständnis für das Sozialverhalten von Tier und Mensch. Es ist anschaulich und allgemein verständlich geschrieben. Ein Lichtblick für alle, die beim Schlagwort vom 'egoistischen Gen' als Motor des Seins ein begründetes Missbehagen befällt.