Seit den 1950er Jahren gehört der Typus des Rebellen zu den populären Starimages des Hollywoodkinos: In unterschiedlichsten Genres probt er den Aufstand gegen die Elterngeneration, gegen gesellschaftliche und politische Verhältnisse, gegen Normen und Autoritäten - oder gegen die Konventionen der eigenen Filmindustrie. Kaum ein Rollenfach ist ambivalenter, selten ist die Grenze zwischen Heldentum und Anti-Heldentum fließender. Dieses Heft widmet sich drei markanten Kino-Rebellen aus drei Schauspielergenerationen: Marlon Brando - neben James Dean und Montgomery Clift der ikonische „Godfather“ der „rebel males“; Jack Nicholson - der janusköpfige Unruhestifter des (New) Hollywood-Kinos; Sean Penn - zuerst der renitente „Bad Boy“ der 1980er Jahre, mittlerweile der politisch engagierte „auteur“. Alle drei haben dem Typus des Aufrührers und Außenseiters in Filmen (wie im Leben) während langlebiger und wechselvoller Karrieren ihren Stempel aufgedrückt. In den versammelten Texten wird ihre Arbeit als Schauspieler gewürdigt.
Felicitas Kleiner Livres


Scheherazade im Kino
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Die Medienbilder des Orients, die in den letzten Jahrzehnten über die Bildschirme geflackert sind – von der Nahostkrise, von islamistischen Attentaten und Kriegen – lassen fast vergessen, dass die Länder des Nahen und Mittleren Ostens in der westlichen Wahrnehmung lange nicht nur Angst- sondern auch eskapistische Sehnsuchtsräume gewesen sind. Die Glut, an der sich die Fantasie dabei entzündet hat, waren nicht zuletzt die Übersetzungen der orientalischen „Märchen von 1001 Nacht“, die im Westen begeistert rezipiert wurden und immernoch werden. Auf der Basis der orientalistischen Kunst-, Literatur-, Opern- und Theatergeschichte griff auch das Hollywood-Kino auf diesen üppig sprudelnden Quell an Geschichten zurück, verband ihn mit den eigenen Konventionen und generierte daraus eine besondere Genre-Spielart: Das „Arabian Nights Adventure“, eine Variante des Abenteuer- und Fantasyfilms, die Motive, Figuren und Stoffe aus „1001 Nacht“ verwendete, um letztendlich sehr amerikanische Geschichten zu erzählen. Klassiker dieses Genres sind sind zwei Verfilmungen des „Dieb von Bagdad“ und Filme wie „Arabische Nächte“ (1942), „Ali Baba und die vierzig Räuber“ (1944), „Kismet“ (1944), „Sindbad, der Seefahrer“ oder „Der Wüstenfalke“ (1950).