Die Kamera als politische Waffe?
Matthias Erzberger im Fokus der Pressefotografen
- 79pages
- 3 heures de lecture





Matthias Erzberger im Fokus der Pressefotografen
Matthias Erzberger war einer der wichtigsten deutschen Politiker am Übergang vom obrigkeitsstaatlichen Kaiserreich zur Weimarer Republik. Eine steile politische Karriere führte ihn aus einfachen katholischen Verhältnissen bis hin zur Vizekanzlerschaft. Sein Kampf gegen Missstände in den deutschen Kolonien und sein Einsatz für mehr Rechte des Reichstags führten zu zahllosen Anfeindungen. Seine Unterschrift unter den Waffenstillstand des Ersten Weltkriegs und sein kompromissloses Eintreten für die Weimarer Republik verstärkten den Hass auf diesen Wegbreiter der deutschen Demokratie, der als „meistgehasster“ Politiker der Weimarer Republik 1921 ermordet wurde.
Bildungsbürger gelten gemeinhin als liberal und protestantisch. Dass auch kirchentreue Katholiken zum deutschen Bildungsbürgertum zählten, zeigt diese Untersuchung für das wilhelminische Deutschland. Christopher Dowe analysiert Vorstellungswelten und soziale Praktiken katholischer Akademiker und Akademikerinnen, die sich in katholischen Studierendenorganisationen zusammengeschlossen hatten. Dem Selbstverständnis als Katholiken und dem Wandel von Frömmigkeit gilt dabei ebenso seine Aufmerksamkeit wie den Geschlechterbildern. Darüber hinaus untersucht der Autor katholische Positionen zur Sozialen Frage, zu Staat und Nation sowie zu Religion, Wissenschaft und Kultur, um den bildungsbürgerlichen Wertehorizont katholischer Akademiker und Akademikerinnen zu beschreiben.