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Ulrike Kalbaum

    1 janvier 1960
    Die Villa Colombi in Freiburg im Breisgau (1859 - 1861)
    Romanische Türstürze und Tympana in Südwestdeutschland
    Romanische Türstürze und Tympana im Elsass
    • Romanische Türstürze und Tympana im Elsass

      Studien zu ihrer Form, Funktion und Ikonographie

      • 358pages
      • 13 heures de lecture

      Das Elsass wurde im 12. und beginnenden 13. Jahrhundert zu einem Kernland der Staufer, nachdem Friedrich I. von Staufen, der Herzog von Schwaben, seine Hoheitsrechte auf der rechten Seite des Oberrheins in Folge des Investiturstreits 1098 an die Herzöge von Zähringen abtreten musste. Durch den Bau von Burgen, die Förderung von Klöstern zur Erschließung des Landes und die Gründung von Städten suchten die Staufer ihre Möglichkeit der Einflussnahme im Elsass zu vergrößern. 0In dieser Zeit entstanden zahlreiche neue Klosteranlagen und Kirchen im romanischen Stil mit unterschiedlichen Portaltypen, deren Türstürze und Tympana vielfach alleiniger Bildträger waren. Die skulptierten Darstellungen auf den erhaltenen Bogenfeldern weisen stilistische Varianten von eingemeißelten Motiven bis zu freiplastischen Reliefs auf. Ihre Ikonografie umfasst OrNamente, christliche Sinnbilder und mehrfigurige Kompositionen, die teilweise durch Inschriften ergänzt wurden. Bei manchen Objekten lassen sich überregionale Vorbilder und Werkstatt-Zusammenhänge mit Portalskulpturen angrenzender Gebiete erkennen, bei wenigen kommen sogar die politischen Herrschaftsverhältnisse zum Ausdruck

      Romanische Türstürze und Tympana im Elsass
    • Romanische Türstürze und Tympana dienten als oberer Abschluss von Portalen und erschienen an Kircheneingängen vielfach als alleinige Bildträger. Sie weisen nicht nur in ihrer Form und Bearbeitung, sondern auch in ihrer Ikonographie und Beschriftung eine große Vielfalt auf. Da die Bedeutung der Bilder und Zeichen den Zeitgenossen ohne die Erläuterungen eines Klerikers vermutlich ebenso unverständlich blieb wie der Inhalt der lateinischen Inschriften, stellt sich die Frage nach dem Sinn der Darstellungen sowie nach den Absichten, die die Auftraggeber mit diesen Bild- und Textprogrammen verfolgten. Insbesondere der moralisierende Charakter vieler Inschriften, die sich dezidiert an den Kirchenbesucher richten, lässt vermuten, dass die Bilder über dem Kirchenportal nicht nur zur Abwehr des Bösen, zur Verschönerung des Kirchengebäudes oder zur Ehre Gottes angefertigt wurden, sondern dass sie auch bei der Vermittlung von Glaubensinhalten eine wesentliche Rolle gespielt haben. Neben den Fragestellungen zur Ikonographie der Darstellungen erstellt diese Publikation eine vollständige Dokumentation aller ganz oder teilweise erhaltenen oder durch Bild- und Schriftquellen überlieferten romanischen Stürze und Tympana Südwestdeutschlands, um aus dieser Aussagen zu Entwicklung, Funktion und Bedeutung romanischer Portale im Gebiet des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg zu gewinnen und die Ergebnisse mit anderen Regionen zu vergleichen.

      Romanische Türstürze und Tympana in Südwestdeutschland
    • Die Villa Colombi in Freiburg i. Br. wurde 1859-61 für die spanische Gräfin Maria Antonia de Zea Bermudez y Colombi im neugotischen Stil errichtet. Sie dient als Wohn- und Repräsentationsbau einer gehobenen Schicht und ist ein früher Vertreter dieses Bautyps in Freiburg. Die Villa spiegelt nicht nur die individuellen Bauvorstellungen und Lebensweise ihrer Bauherrin wider, sondern auch die gesellschaftlichen Strukturen und stadtplanerischen Ideale der Zeit. Kunsthistorische Untersuchungen zeigen, wie die Villa Colombi von einem typischen Villenbau des 19. Jahrhunderts abweicht und von neugotischen Schlossbauten sowie mediterraner Wohnarchitektur beeinflusst ist. Dazu gehören der große Zentralraum mit Haupttreppe, das Fehlen von Terrassen und die ausschließliche Nutzung des piano nobile für Wohn- und Repräsentationszwecke. Die Motive der Bauherrin für die Wahl des mittelalterlichen Baustils sowie die charakteristische Frage einer spanisch-maurischen oder englisch beeinflussten Neugotik werden im Kontext weiterer neugotischer Bauten und der Architekturtheorie des 19. Jahrhunderts erörtert.

      Die Villa Colombi in Freiburg im Breisgau (1859 - 1861)