"Die Oper ist ein unmögliches Kunstwerk." Mit diesem Satz beginnt Oscar Bies 1913 erschienene umfangreiche Monographie über Geschichte und Bedeutung des Musiktheaters. "Unmöglich" meint hier: voller Ungereimtheiten und Widersprüche, die eine naive Rezeption erschweren und es inzwischen (gut 100 Jahre später) erforderlich erscheinen lassen, dass fast jedes Opernhaus im deutschsprachigen Raum zusätzlich zum künstlerischen Personal Menschen beschäftigt, die für "Vermittlung" bzw. "Musiktheaterpädagogik" zuständig sind, mithin die Wege zur Oper eröffnen bzw. erleichtern sollen. Die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes haben aus jeweils unterschiedlichen Erfahrungshorizonten über mögliche Wege zur Oper nachgedacht bzw. Fragestellungen behandelt, die sich im Umfeld dieser Suche ergeben.
Thomas Erlach Livres




Rollenspiele
Musikpädagogik zwischen Bühne, Popkultur und Wissenschaft- Festschrift für Mechthild von Schoenebeck zum 65. Geburtstag
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Die wissenschaftliche Musikpädagogik ist auf vielfältige Weise mit benachbarten Disziplinen vernetzt. Hinter dem Titel Rollenspiele verbergen sich 28 Grenzgänge in den Bereichen Musik und Bühne, Musikpädagogik als Wissenschaft sowie Musik und Popularität. Die wissenschaftlichen Beiträge dieses Bandes stammen sowohl von Autorinnen und Autoren des Instituts für Musik und Musikwissenschaft der TU Dortmund als auch von namhaften auswärtigen Verfasserinnen und Verfassern. Sie alle bedanken sich damit bei Mechthild von Schoenebeck für ihr jahrelanges Wirken als Professorin am größten Schulmusik-Institut des Landes.
Seit einigen Jahren finden in den Sozialbereichen nahezu aller europäischen Länder große Umbrüche statt. Von Politik, Kostenträgern und Verwaltung wird soziale Arbeit massiv nach Effizienzkriterien umstrukturiert. Die Betroffenen – sowohl sozial Tätige als ihre Klientinnen und Klienten – werden in diesen Prozess kaum einbezogen und vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Geldgeber verlangen immer mehr Leistung und Dokumentation in den Einrichtungen, der Druck nimmt zu, gleichzeitig sinkt das Lohnniveau. Dabei wird die Ökonomisierung als einfache Verwaltungsumstellung präsentiert, wobei die Verwendung wohlklingender neuer Begriffe, wie Kunde, Qualitätsmanagement oder Empowerment – mal subtil, mal mit Druck – eingefordert wird. Dieses Buch untersucht nun erstmalig differenziert, wie Worte die Welt der ökonomisierten sozialen Arbeit verändern, das heißt, wie die im Sozialbereich Tätigen durch diese neuen Sprachregelungen manipuliert werden, und welche Veränderungen sich in ihrem beruflichen Handeln feststellen lassen. Es beschreibt den fortschreitenden Prozess der Ökonomisierung des Sozialen, wie er von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erlebt wird. Und es analysiert unter Einbeziehung verschiedener soziologischer Theorien, welche Folgen die Verwendung neuer Begriffe in der Sprache sozialer Arbeit auf das konkrete Verhalten der Beschäftigten hat und damit auf die soziale Arbeit, wie sie bei den betroffenen Menschen ankommt.
Themenstellung: Das Jesuitentheater stellt einen der wichtigsten Vorläufer des heutigen musikalischen Schultheaters dar. In der vorliegenden Untersuchung von insgesamt vier Beispielstücken aus einer Zeit des musikalischen und kulturellen Umbruchs wird aufgezeigt, welche ästhetischen Konzeptionen der jesuitischen Musik- und Theaterpädagogik zu Grunde lagen und mit welchen künstlerischen Mitteln sie umgesetzt wurden. Die Arbeit stützt sich ausschließlich auf bisher unbeachtet gebliebene Originalquellen, die der Autor in Übersetzung vorstellt und interpretiert. Dabei wird ein konsequent transdisziplinärer Ansatz verfolgt, indem der bildungstheoretische, theatergeschichtliche und musikalische Zeitkontext ebenfalls an Hand von Originalquellen ausführlich aufgearbeitet wird. Durch die Analysen wird verblüffend deutlich, dass viele musikpädagogische Ideen, die heute als „neu“ verkauft werden, von den Jesuiten längst sehr erfolgreich umgesetzt wurden. Texte und Noten der Beispielstücke finden sich auf der beiliegenden CD.