Welche konfessionellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede gab es in der Entwicklung von Lehrinhalten, Lehrmethoden, Lehrinstitutionen und Konzepten in der Epoche der Reformation und der Konfessionalisierung? Welche Motive hatte die konfessionsübergreifende Hervorbringung neuer Bildungsformen? Wie vollzog sich vor allem die Entwicklung und konfessionelle Prägung des städtischen Schulwesens? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der in diesem Band geführten Diskussion um die Ursprünge moderner Pädagogik im 16. und 17. Jahrhundert. Er versammelt Beiträge aus der Historischen Bildungsforschung, Theologie, Kunst- und Literaturgeschichte. Es werden neue Ergebnisse der Erforschung einzelner Schulen und ihrer Curricula präsentiert. Die Wirkungen des Lernens werden anhand von Schülerzeichnungen und -briefen untersucht. Auch zu pädagogischen Klassikern wie Melanchthon und Comenius werden Neuinterpretationen vorgelegt.
Hans Ulrich Musolff Livres






In diesem Buch wird der Unterricht als eine dreiseitige Beziehung von Lehrenden, Lernenden und Sachen dargestellt. Fragen der Wissenschaftsorientierung des Unterrichts, des Kanons und des Lehrplans werden aus allgemeindidaktischer und fachdidaktischer Perspektive beantwortet. Um Probleme der Öffnung des Unterrichts, der Leistungsorientierung und der Disziplin anzusprechen, entwirft der Text eine Theorie der modernen Schule. Ihre Funktionen im Gefüge der Zivilgesellschaft werden kritisch dargestellt. Das Buch bietet eine hermeneutische Lesart der modernen Schule und ihrer Didaktik jenseits von reformpädagogischer Schülerorientierung und systemtheoretischem Funktionalismus. Es ist eine Erläuterung des Bildungsauftrags der Schule und ein Plädoyer für einen sachgerechten Unterricht.
Erziehung und Bildung in der Renaissance
- 388pages
- 14 heures de lecture
Bildung
- 375pages
- 14 heures de lecture
Lehrer an westfälischen Gymnasien in der frühen Neuzeit
- 334pages
- 12 heures de lecture
Die Professionalisierung der Lehrertätigkeit im 17. und frühen 18. Jahrhundert in Westfalen wird umfassend untersucht. Dabei wird der Anteil akademisch ausgebildeter Lehrer sowie deren langfristige Berufsausübung beleuchtet. Zudem wird die Rolle niederländischer Gelehrter im Unterricht an westfälischen Gymnasien analysiert. Die Konflikte, die zur Entstehung des modernen Lehrerberufs führten, werden hinsichtlich ihrer Ursachen und Folgen betrachtet. Überraschenderweise zeigt sich, dass die 1648 gezogene Grenze zu den Niederlanden den kulturellen und personellen Austausch nicht unterbrach. Fünf westfälische Gymnasien – Dortmund, Hamm, Münster, Soest und Steinfurt – stehen im Fokus der Untersuchung. Ein bemerkenswertes Ergebnis ist die Entdeckung von didaktischen Vorbereitungskursen für angehende Lehrer am Münsteraner Gymnasium Paulinum, die bereits seit 1621 existierten. Der Einfluss der theologischen Fakultäten in den Niederlanden auf den Unterricht wird besonders für Hamm und Steinfurt hervorgehoben. Neben der Didaktik und Methodik des frühneuzeitlichen Unterrichts wird auch das sich verändernde Sozialprestige von Lehrern thematisiert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Anfänge einer professionellen Lehrertätigkeit früher liegen als in der traditionellen Bildungsgeschichte angenommen. Ein ausführliches Quellenverzeichnis und ein Personenverzeichnis von Schülern, Lehrern und Förderern von 1600-1750 runden die Analyse ab
Säkularisierung vor der Aufklärung?
- 359pages
- 13 heures de lecture
In welcher Weise lösten Humanismus, Reformation und katholische Reform Entwicklungen aus, die auf längere Sicht zur Lockerung bzw. Auflösung der Verbindung von Bildung und Religion im Zeitalter des Konfessionalismus führten? Kann für den Zeitraum von 1500–1750 schon von Säkularisierung gesprochen werden? Oder sind nicht andere Begriffe – wie Dechristianisierung und Rechristianisierung oder Sakralisierung – zutreffender? Untersucht werden einzelne Institutionen der höheren Bildung, elterliche Bildungsaspirationen, die Lehrerbildung sowie Beispiele territorialer Bildungspolitik in verschiedenen Teilen des Alten Reiches, der Schweiz und Frankreichs. Insgesamt entwerfen die Beiträge ein differenzierteres Bild von den Wandlungsprozessen der Bildung im Verhältnis zu Kirche und Religion vor der durch Aufklärung und Französische Revolution bestimmten Epochenzäsur im 18. Jahrhundert.
Geschichte des pädagogischen Denkens
- 382pages
- 14 heures de lecture
Das Verhältnis zur Tradition prägt die Tiefe des pädagogischen Denkens. Wichtige Denker wie Dietrich Benner, Dieter Lenzen und Klaus Mollenhauer werden in der Spannung von Aufklärung und Romantik dargestellt. Die neue Epoche des pädagogischen Denkens, die im Mai 1968 beginnt, wird hinsichtlich ihrer langfristigen Ergebnisse analysiert. Dabei werden emanzipatorische und postmoderne Pädagogik charakterisiert. Die reformpädagogische Hoffnung auf ein starkes, individuelles Selbst wird stark von Friedrich Nietzsche und Richard Wagner beeinflusst, was in einem Kapitel über Hermann Lietz und Paul Geheeb verdeutlicht wird. Die Diskussion um die „neue Erziehung“ steht im Zentrum dieser Epoche. Weitere bedeutende Pädagogen wie Martin Buber, Wilhelm Flitner und Erich Weniger werden ausführlich behandelt. Wichtige Themen wie die Entwicklung des moralischen Charakters, Freiheit als Autonomie und Bildung als Selbstbildung sind in der Tradition des Humanismus verwurzelt. Das Buch beginnt mit der Pädagogik der Frühen Neuzeit, von Vergerio bis Rousseau, und beschreibt die Veränderungen im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Trotz dieser Veränderungen wird der Fortgang des pädagogischen Spiels über die Jahrhunderte verdeutlicht. Es lädt zur Teilnahme am pädagogischen Spiel ein und bietet die Möglichkeit, seine Regeln zu erlernen.