Enna Pertim stellte sich 1985 mit dem Gedichtband »Schattenlichter – lichter Schatten« vor. Neben Prosatexten entstanden lyrische Werke, die gesellschaftskritische Themen, Liebe, Selbstfindung und Tod behandeln. Ihre Kunst zeichnet sich durch Auslassungen und leuchtende Transparenz aus, was von verschiedenen Rezensenten hervorgehoben wird.
Enna Pertim Livres






Karelia
Eine Reise durch Finnland in ein neues Leben
"Karelia" ist eine Liebeserklärung an Finnland, erzählt durch den deutschen Arzt Karel, der auf der Suche nach Sinn und Ruhe ist. Seine Reise führt ihn von Karelien nach Lappland, wo er die Schönheit der Landschaften und die Menschen trifft. Musikalische Einflüsse von J. Sibelius begleiten seine emotionalen Erlebnisse.
Die Liebe in verschiedenen Formen und Stadien ihres Entstehens und Vergehens ist das verbindende Element der sechs Erz hlungen dieses Bandes. Liebe manifestiert sich in diesen vielschichtigen Prosast cken auf unterschiedlichste Art und Weise: in der Sorge einer Mutter, die ihre Tochter vor der Heirat mit einem Hochstapler bewahren m chte; in der Seelen- und Gef hlslage einer Frau nach dem Verlust ihres Mannes oder als zerst rerische Gewalt, deren Kr fte anl sslich einer gruppendynamischen Sitzung aufbrechen. Hinter den verschiedenen Personenkonstellationen steht immer wieder die Frage nach der Unab nderlichkeit schicksalhafter F gungen, die unser Leben in gro em Ma e mitbestimmen. Mit diesen Prosaskizzen, die eine wechselnde innere Dramatik entfalten, weist sich die Autorin als sensitive, tiefsinnige Erz hlerin aus, die mit poetischer W rme formuliert und komplizierte seelische Befindlichkeiten scharf profiliert.
Der Tod des Partners, des Ehemanns, ist nicht nur ein existentieller Schock. Er bedeutet für die Witwe immer auch ein langandauerndes, kräftezehrendes Abschiednehmen. Zur eigenen Trauer und Verzweiflung kommt die Sorge um die Kinder, Finanzen müssen geregelt werden, Wohnungsfragen stehen an, vielleicht auch die Suche nach einem Arbeitsplatz. Tief betroffen vom Tod ihres Mannes erzählt die Herausgeberin und Autorin vom Sterben ihres Partners, vom plötzlichen Alleinsein und ihrer Traurigkeit, aber auch von ihren Versuchen, wieder Halt zu finden. Teil ihrer Trauerarbeit waren ihre hier festgehaltenen, sehr offenen und ehrlichen Gespräche mit Frauen, die wie sie selbst ihren Partner verloren haben. Wir werden Zeugen tiefster existentieller Erschütterung, gleichzeitig zeigen diese Frauen aber auch, wie es ihnen gelungen ist, in ihrer neuen Lebenssituation zu überleben. Es ist kein Buch mit Patentrezepten für ein 'Leben allein', wohl aber ein Beweis für Mut und Kreativität, für die Stärke und Kraft, die sich aufbringen lassen, wenn es darum geht, ungewollt und allein ein anderes Leben führen zu müssen.
Es gibt eine zunehmende Zahl von Menschen, die ihre nachberufliche Phase aktiv und selbstbestimmt gestalten wollen. Der Anteil der über 60-Jährigen macht heute bereits mehr als 20% der Bevölkerung aus. Dieses Buch bietet aufschlussreiche Aspekte zu diesem Thema an. Auf der Folie von Interview-Protokollen werden unterschiedliche Facetten des Alterns sichtbar, ohne schwierige Phasen wie Krankheit, Burnout-Syndrom und Depression auszusparen: ein über 80-Jähriger hält sich noch sportlich fit, pflegt seine Hobbys und geht eine neue Lebenspartnerschaft ein; der 64-Jährige Vorruheständler hat sein Studium nachgeholt; eine ehemalige Lehrerin in Teilzeitarbeit erzählt von ihren Schwierigkeiten als geschiedene Frau mit vier Kindern und ihren neuen Aktivitäten; die alleinstehende 57-Jährige Sozialarbeiterin entdeckt nach einem Burnout-Syndrom ihre vernachlässigten kreativen Fähigkeiten neu … Theoretische Einschübe ergänzen oder verdichten einzelne Beiträge, so dass ein interessanter Einblick in diesen Themenkreis ermöglicht wird.