Die Familie in Europa unterliegt einem tiefgreifenden sozialen Wandel. Wie haben die Staaten in Westeuropa darauf reagiert? Welche charakteristischen Unterschiede kennzeichnen die einzelnen Länder, und worauf beruhen diese Unterschiede? Ist eine Angleichung der Familienpolitik innerhalb Westeuropas zu erwarten? Antworten auf diese Fragen gibt dieses Buch, das die Entwicklung der Familienpolitik in Westeuropa vom frühen 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart thematisiert. Es verbindet die europäische Perspektive mit einem internationalen Vergleich. Autor: Thomas Bahle, Dr. rer. pol., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Europäische Sozialforschung, Mannheim
Thomas Bahle Livres



Familien am Rande der Erwerbsgesellschaft
Erwerbsrisiken und soziale Sicherung familiärer Risikogruppen im europäischen Vergleich
Arbeitslosigkeit und Geringverdienst sind oft mit Armut verbunden. Von diesen sozialen Risiken sind auch viele Familien betroffen, insbesondere Alleinerziehende. Doch ist das Ausmaß von Erwerbs- und Armutsrisiken für Familien nicht in allen Wohlfahrtsstaaten gleich – verschiedene Politikprofile führen zu markanten Unterschieden im Niveau der sozialen Sicherung. Dieses Buch fragt danach, welche Kombinationen von Politiken dazu geeignet sind, Risiken zu vermeiden oder zu kompensieren und Niedrigeinkommen bzw. Armut in Familien zu verhindern. Dazu wird die Situation in Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich verglichen, und zwar in Hinsicht auf die Erwerbsbeteiligung, das Erwerbseinkommen und das Familieneinkommen einschließlich Sozialleistungen. Der internationale Vergleich zeigt: Die deutsche Politik vermeidet Erwerbsrisiken kaum und mildert deren Folgen nur unzureichend. Um die strukturelle Benachteiligung betroffener Familien zu beheben, kann sie sich teilweise an den Nachbarländern, insbesondere am holländischen oder dänischen Vorbild, orientieren. Deutschland benötigt vor allem ein moderneres Familienleitbild und mehr Unterstützung für Risikofamilien.
Wege zum Dienstleistungsstaat
Deutschland, Frankreich und Großbritannien im Vergleich
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Die Studie untersucht die Entwicklung sozialer Dienste in Großbritannien, Frankreich und Deutschland von den Anfängen bis zur Gegenwart. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich der Sozialstaat nach einer Periode der Expansion heute aus der Daseinsvorsorge zurückzieht. Der Vergleich zeigt jedoch, dass der Staat in allen drei Ländern eine aktivere Rolle übernimmt, obwohl sich die Dienstleistungssysteme stark voneinander unterscheiden. Darüber hinaus nimmt das Angebot sozialer Dienste zu. Dies widerspricht populären Vorstellungen einer unaufhaltsamen Privatisierung und Dezentralisierung des Sozialstaats und einer Entwicklung zum Wohlfahrtspluralismus als Alternative zu staatlicher Daseinsvorsorge.