Guido Sprenger Livres

Diese Literaturstudie geht u. a. den Fragen nach, warum Trobriand-Männer mit geschlossenen Augen keine Erektion bekommen und worin der erotische Aspekt des Kula-Ringtausches liegt. Dabei findet eine bewußte Abgrenzung vom westlichen Konzept „Sexualität“ statt, dessen Grundlagen und Einfluß auf Malinowskis Werk - sowie in Erweiterung auf den größten Teil der Ethnologie - kritisch untersucht werden. An Stelle des klassischen psychologischen Modells von Sexualität wird für einen ethnologischen Umgang mit erotischen Phänomenen plädiert, durch den Liebestechniken, Geschlechtervorstellungen, Magie und Austausch miteinander verbunden werden können.

Die seit 50 Jahren erste Monographie zu den Rmeet (Lamet), einer Hochlandgesellschaft in Laos, kreist um die Frage: Welche Beziehungen werden für notwendig erachtet, um die Gesellschaft zu reproduzieren? Dabei werden Rituale und der sozio-kosmische Gabentausch, der Personen, Häuser und Dörfer konstituiert, ebenso angesprochen wie Handel, Nationalstaat und interethnische Beziehungen. Durch die Verbindung klassischer ethnographischer Themen mit einer geschichts- und globalisierungsbewussten Perspektive entsteht das dynamische Bild eines lokalen Wertesystems. Ausgezeichnet mit dem Förderpreis des Frobenius-Instituts 2004