Silke van Dyk und Tine Haubner analysieren die Kehrseiten des Community-Kapitalismus, diskutieren seine Bedeutung angesichts neoliberaler Krisen und fragen nach solidarischen Alternativen. Nachbarschaftshilfe, Freiwillige Feuerwehr, Pflegepatenschaften, Tafeln, Flüchtlingshilfe oder Crowdsourcing: Unbezahlte Arbeit hat viele Gesichter, ist gern gesehen und findet nicht nur im Privathaushalt statt. Der demografische Wandel und der Umbau des Sozialstaats haben Sorgelücken entstehen lassen, sodass immer häufiger das Engagement von Vereinen, Initiativen, Nachbarschaften oder digitalen Netzwerken in Anspruch genommen wird. Öffentliche Aufgaben oder professionelle Tätigkeiten werden an die Zivilgesellschaft delegiert, soziale Rechte in soziale Gaben überführt. Die Autorinnen beschreiben diese Entwicklung mit dem Begriff "Community-Kapitalismus" und fragen: Wie verändert sich das Verhältnis von Markt, Staat, Familie und Zivilgesellschaft? Erleben wir eine Informalisierung von Arbeit und Sorge im Gewand neuer Gemeinschaftlichkeit? Welche Rolle spielen hier soziale Bewegungen? Und was bedeutet das für unser Verständnis von sozialen Rechten?
Silke van Dyk Livres






... daß die offizielle Soziologie versagt hat
Zur Soziologie im Nationalsozialismus, der Geschichte ihrer Aufarbeitung und der Rolle der DGS
Darüber hinaus wird in bislang nicht geschehener Weise die Bedeutung des Jenaer Soziologentreffens von 1934 für die Entwicklung der Soziologie im Nationalsozialismus und die Stilllegung der DGS herausgearbeitet und abschließend eine ebenso komprimierte wie umfassende Chronologie der Aufarbeitung von 1946 bis heute präsentiert.
Nach dem Privateigentum?
Güter, Infrastrukturen und Weltverhältnisse im Kapitalismus des 21. Jahrhunderts
In Zeiten des demografischen Wandels und kontinuierlich steigender Lebenserwartung ist das Alter(n) von Individuum und Gesellschaft in aller Munde. Dieses Studienbuch führt in das komplexe Theorie- und Forschungsfeld der Alterssoziologie ein. Es fokussiert dabei nicht nur auf das Alter als Lebensphase und soziale Lage, sondern nimmt zudem den lebenslangen Prozess des Alterns sowie die grundlegende Bedeutung des Alters als gesellschaftliche Strukturkategorie in den Blick. Dabei werden zentrale theoretische Ansätze diskutiert, ausgewählte wegweisende Studien vorgestellt und zeitdiagnostische Perspektiven auf die Altersthematik entwickelt. Die Einführung eignet sich in hervorragender Weise dazu, Studium und Lehre der Soziologie - aber auch der Gerontologie, Erziehungswissenschaften und Gender Studies - strukturierend zu begleiten.
Deutschland altert – und doch auch wieder nicht, denn die Alten werden immer »jünger«: Sie bleiben länger gesund, sind aktiv und mobil, zudem auch höher gebildet als früher. Vor allen Dingen aber wird die Gruppe dieser »jungen Alten« immer größer, denn schon bald wird die Generation der »Babyboomer« ihr langes Rentnerleben beginnen. Als Überalterung beklagt und eingebettet in die Wende zum aktivierenden Sozialstaat, wird diese Entwicklung derzeit zur Initialzündung für eine gesellschaftliche Neuverhandlung des Alters: Was läge näher, so hören wir allerorten, als die Ressourcen dieser Altersgruppe gesellschaftlich zu nutzen, alle Register einer Politik des »aktiven Alterns« zu ziehen? Der vorliegende Band versammelt erstmalig ins Deutsche übersetzte Grundlagentexte der englischsprachigen Diskussion sowie kritische Beiträge zur deutschen Debatte um das »junge Alter« und seine gesellschaftliche Bedeutung.
Es gilt in den westlichen Wohlfahrtsstaaten als mehr oder minder ausgemacht, dass politische Zukunftsherausforderungen und Krisen insbesondere durch sozialpartnerschaftliche Arrangements erfolgversprechend bewältigt werden können. Nur durch eine Konsens begründende »Einsicht in das Notwendige«, durch »Realismus«, »Pragmatismus« und »Sachlichkeit« – so lauten die prominenten Schlagworte – seien Stabilität und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Im Zentrum dieses Buchs steht die Re-Problematisierung sozialpartnerschaftlicher Einigkeit, die zwar als vermeintliches Erfolgsrezept effektiver Krisenbewältigung große Aufmerksamkeit erfährt, nach deren Zustandekommen aber in der sozialwissenschaftlichen Debatte ebenso wenig gefragt wird wie nach den Prozessen der Akzeptanzbeschaffung. Ausgehend von der Foucault? schen Gouvernementalitätstheorie rekonstruiert die Autorin am Beispiel zweier Sozialer Pakte, die besonders viel Aufsehen erregt haben, die symbolisch-kommunikative und die materiale Ebene der länderspezifischen Arrangements. Naturalisierende Problemdruckargumentationen zurückweisend macht ihre diskurs- und institutionentheoretisch fundierte Analyse nachvollziehbar, wie die »Ordnung des Konsenses« hergestellt, Akzeptabilität geschaffen und soziale Verbindlichkeit verankert wird.