Wir schreiben das Jahr 1958. Ein vierzehnjähriges Mädchen erlernt den Beruf einer Glasschleiferin, um das Elternhaus verlassen zu können. Das Leben im Internat ist für sie, verglichen mit dem bisherigen, ihre schönste Zeit. Sie wohnt, arbeitet und lernt mit Gleichaltrigen. Arbeit, Schule, Sport bereiten ihr große Freude. Trotzdem vermisst sie Liebe, Wärme und Unterstützung von Seiten des Elternhauses. Nach Hause fährt sie nur notgedrungener Weise. Auf sie wartet niemand. An den Wochenenden, allein im Internatszimmer, weint sie oft viele Tränen. Naiv und unaufgeklärt über Sex, tastet sie sich vorsichtig an die Männerwelt heran. Sie hat Vorsätze, an die sie sich hält, auch wenn sie dabei verliert. Nach zweieinhalb Jahren kehrt sie ins Elternhaus zurück. Eine herbe Enttäuschung bezogen auf Männer muss sie hinnehmen. Mit 19 Jahren trifft sie eine Entscheidung, welches ihre und die des noch ungeborenen Kindes Zukunft bestimmen wird.
Bellana Terres Livres


Mutter, Sohn und Tochter fliehen 1944 von Niederschlesien nach Deutschland und finden sich in einem kleinen Städtchen in der ehemaligen DDR wieder. Die Mutter hat ihren Mann über das Deutsche Rote Kreuz ausfindig gemacht, doch dieser hat sich bereits mit einer anderen Frau getröstet, was zur Scheidung führt. Der Sohn bleibt bei der Mutter, während die Tochter zum Vater geht, der inzwischen erneut geheiratet hat. Die Stiefmutter und zwei Stiefgeschwister machen das Leben des Mädchens zur Qual. In den Nachkriegsjahren leidet die Familie unter Hunger und Entbehrungen, doch die schlimmsten Qualen erfährt das Mädchen durch die Grausamkeiten der Stiefmutter. Sie lebt in ständiger Angst vor Strafen, die oft willkürlich sind. Ihre Kindheit ist geprägt von Einsamkeit und einem Mangel an Liebe. Dennoch findet sie in kleinen schönen Erlebnissen Trost und versucht, das Schlechte zu verdrängen. Mit vierzehn Jahren trifft sie eine Entscheidung, die ihr eine Flucht aus dem Elternhaus ermöglicht. Geboren 1943 in Niederschlesien, lebt sie nach der Vertreibung und Scheidung bei ihrem Vater. Nach erfolgreichem Abschluss ihrer Lehre 1961 meistert sie ihr weiteres Leben mit ihrem Ehemann. Oft erzählt sie ihren Töchtern von ihrer schrecklichen Kindheit, was sie dazu inspiriert, ihre Erinnerungen niederzuschreiben, um anderen einen Einblick in ihr Leben zu geben.