Jan Broch Livres






Literarischer Klassizismus
- 213pages
- 8 heures de lecture
Das Buch entwirft, mit einem Schwerpunkt auf dem Werk Christoph Martin Wielands, die Theorie eines eigenständigen literarischen Klassizismus, der sich als Antikerezeption in einer spezifisch aufklärerischen Form von Kulturhermeneutik verstehen lässt. Danach nutzt literarischer Klassizismus die Antike, angesichts ihres vorrangigen Einflusses auf die späteren europäischen Kulturen, als exemplarisches Modell, an dem Genese und Funktionalität kultureller Muster überhaupt untersucht werden können, Ziel ist die Aufklärung des Lesers über deren Konstruktivität. Die kulturellen Überlieferungsbestände werden dabei zum einen an den Quellen überprüft, zugleich aber in der literarischen Fiktion verhandelt und so die Vorläufigkeit der Kenntnisse mitsamt der daraus folgenden Probleme für die Konstruktion eines homogenen Darstellungsraumes „Antike“ ausgestellt. Über offene literarische Formen tritt der Leser ein in ein komplex verweisendes Bezugssystem von Räumen, Zeiten und Kulturen, das literarischen Klassizismus weniger als rezeptive Imitationsbewegung, sondern als dynamisch agierende Kulturhermeneutik ausweist. Literarischer Klassizismus zeigt sich so als die unabschließbare Suche nach den kulturellen Gründen einer als klassisch bloß konstruierten antiken Vergangenheit.
Literatur der Archäologie
- 368pages
- 13 heures de lecture
Seit der Einführung des Konzepts einer »Archäologie des Wissens« ist wiederholt versucht worden, den Begriff der Archäologie für eine allgemeine Kulturtheorie zu funktionalisieren. Umfangreich erschienen in der Folge die Archäologien, als deren Gegenstände nicht einmal mehr die Gegenwart oder die Zukunft undenkbar waren. Daneben musste sich das institutionelle Fach Archäologie mit dem prägenden Einfluss sprachlicher Bedingungen auf die Gewinnung von Erkenntnissen auseinandersetzen. Diese Thematik berührt ein zentrales methodisches Feld, das eng an der Kombination von Archäologie und Germanistik in der konzeptionellen Gestaltung des Forschungskollegs Morphomata orientiert ist, nämlich das wechselseitige Verhältnis visuell wahrgenommener und literarisch vermittelter Form.
Protomoderne
- 342pages
- 12 heures de lecture
The book features a collection of essays exploring the concept of "protomodernity" through various interdisciplinary lenses. The introduction sets the stage for a redefined research design, followed by a discussion on the potential for modernity within the Middle Ages. The first section delves into historical models and epoch formation, examining intercultural and postcolonial perspectives on protomodernity, as well as the limitations of art historical models in capturing the nuances of protomodern sculpture. The second section addresses epistemic crises, highlighting Petrarch's threshold texts and the hybrid forms of Baroque literature, with a focus on irony in early modern crisis management. The third section investigates constructions of nature, discussing identity and narrative coherence through examples like "Fortunatus" and "Ulenspiegel," and the societal shift towards recognizing differences in constructing functional wholes. The fourth section examines virtuality, complexity, and self-reference in literature, particularly in Johann Fischart's work, alongside observations on the transformation of monetary poetics around 1600 and the relativity of perception in Borromini's architectural perspective in Rome. Each contribution offers a unique perspective on the intricate interplay between historical contexts and modern interpretations, enriching the discourse on cultural and intellectual transitions.
Netzwerke der Moderne
- 367pages
- 13 heures de lecture
Jede Epoche hat ihre prägenden Metaphern. Von dem Beginn der Moderne bis hin zur postmodernen Gegenwart ist das Bild des Netzes von entscheidender Bedeutung. Waren auch frühere Zeiten immer schon von Prozessen der kommunikativen Vernetzung begründet – denn anders ist Kultur nicht möglich –, so ist doch in der Moderne des späten 20. Jahrhunderts die Dynamik und damit auch das Bewusstsein allgegenwärtiger und vielgestaltiger Vernetzungsprozesse gestiegen. Diese finden sich in allen gesellschaftlichen Bereichen und wissenschaftlichen Disziplinen. Das Zentrum für Moderneforschung der Universität zu Köln hat im November 2006 eine zweitägige Tagung zu diesem Thema ausgerichtet. Dabei stand der Versuch im Vordergrund, die verschiedenen wissenschaftlichen Fächer dialogisch zu einer kritischen Sichtung von Netzwerken und deren Theorien zusammenzubringen. Die Erträge dieser Tagung sind im vorliegenden Band in Aufsätzen zusammengefasst, die das Thema ebenso unter kulturwissenschaftlichen und wissenschaftsgeschichtlichen wie auch medien- und sprachtheoretischen Zugangsweisen entfalten. Der Band unterteilt sich in vier Sektionen: Aspekte, Begriffe, Theorien – Ästhetische Netzwerke – Kulturelle und soziale Netzwerke – Natürliche Netzwerke.
Schrift-Zeiten
- 319pages
- 12 heures de lecture