Die Geschichte der Theologinnen beleuchtet die Entwicklungen in der Kirchengeschichte, beginnend mit den ersten Studentinnen des 20. Jahrhunderts bis hin zu aktuellen Herausforderungen. Der Fokus liegt auf der EKBO und zeigt die Wechselwirkungen zwischen Ost und West. Zudem werden zwölf lebende Theologinnen durch Porträts gewürdigt.
Umbrüche in den Diakonissenmutterhäusern des Kaiserswerther Verbandes nach 1945
Die vorliegende Arbeit nimmt eine protestantische Lebens-, Dienst- und Glaubensgemeinschaft in den Blick, die es in dieser Form nicht mehr gibt. Ein spezifisch weiblich konnotiertes Dienstverständnis sicherte Frauen mit dem „Amt“ der Diakonisse einen anerkannten Platz in der evangelischen Kirche zu, freilich in strikter Unterordnung unter männliche Leitung. Dieses Konzept trug über ein Jahrhundert lang, denn es antwortete auf zwei große Fragen: die soziale Frage in Zeiten der Industrialisierung und die Frage nach dem Schicksal unverheirateter Frauen. Nach 1945 geriet die Mutterhausdiakonie zunehmend in einen kirchlichen und gesellschaftlichen Veränderungsprozess. Während das Diakonissenwesen heute nur noch eine kleine Gruppe von Personen umfasst, ist das Erbe in Gestalt von beeindruckenden diakonischen Einrichtungen und Werken umso sichtbarer.
Die bisher ausführlichste Darstellung einer wichtigen Trägerin der Herrschaft im Übergang Hessens zwischen Spätmittelalter und Reformationszeit. Landgräfin Anna kam im Jahr 1500 als Gemahlin des Landgrafen Wilhelms II. nach Hessen und wurde von diesem testamentarisch in Vormund- und Regentschaft eingesetzt. Doch nach dem Tod ihres Mannes wurde beides von den Ständen nicht anerkannt. Fünf Jahre agierte die Landgräfin im Hintergrund, ehe sie 1514 in einem Staatsstreich die Herrschaft errang. Sie regierte noch über das Jahr 1519 hinaus, in dem ihr Sohn durch den Kaiser für volljährig erklärt wurde, ohne jemals offiziell als Regentin anerkannt worden zu sein. Anhand dieser beeindruckenden Biografie zeigt Rajah Scheepers, was geschieht, wenn eine Frau der Machtausübung (zu) nahe kommt, und rekonstruiert die Ereignisse in einem Zeitalter des Umbruchs.