Christoph Hänsli Livres

Der Schweizer Künstler Christoph Hänsli (*1963) erlangte internationale Bekanntheit durch sein episches Werk, das aus 332 kleinen Gemälden besteht, die lebensgroße Scheiben einer aufgeschnittenen Wurst zeigen. Hier verbinden sich naturwissenschaftliche Akribie und Ordnungssinn mit malerischer Freiheit und feinem Humor. Dieses Werk führt direkt in den Kosmos Hänslis, der sich durch Alltagsgegenstände den großen Themen menschlicher Existenz widmet. Mit Motiven wie gefundenen Schrauben, Salzstangen, Hotelbetten, Lichtschaltern und Biergläsern thematisiert der Künstler Vergänglichkeit, Sinnstiftung und die oft absurden Unterscheidungen zwischen Hoch- und Trivialkultur. Die vorliegende Monografie bietet erstmals einen umfassenden Überblick über Hänslis malerisches Schaffen der letzten 25 Jahre. Sie enthält über 800 Abbildungen und drei Essays, die das Werk aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, darunter eine literarische Annäherung von John Berger. Die Ausstellung fand vom 1. Dezember 2018 bis zum 16. Februar 2019 in der Galerie Judin in Berlin statt.

Seit mehr als einem Jahr arbeitet der Zürcher Künstler Christoph Hänsli an einem speziellen malerischen Projekt. Akribisch malt und arbeitet er sich durch eine in 166 Scheiben geschnittene Mortadella, und zwar jede Scheibe von vorne und von hinten. Am Ende sind es 332 Bilder. Eigentlich ist damit faktisch alles schon gesagt. Nicht aber, dass sich in dieser Wurstscheibenwelt ein geradezu hypnotisches Universum zwischen meditativen Mortadella Mandalas und sich langsam verändernden, zartrosa Sternbildern eröffnet. Eine ontologische Annäherung an das malerische Wesen einer Wurst. Der renommierte britische Kunstkritiker John Berger ('Sehen – Das Bild der Welt in der Bilderwelt', 1974) hat für 'Mortadella' bereits zum zweiten Mal einen erhellenden Text exklusiv zu Hänslis Arbeit verfasst.