Inhaltsübersicht: 1. Einleitung, 2. Zur psychoanalytischen Theorie der Triade, 3. Die Fragestellungen der Untersuchung, 4. Die Methodik und die Auswertung der teilnehmenden psychoanalytischen Beobachtung, 5. Psychoanalytische Beobachtungsstudien in der Familie, 6. Auswertung und Diskussion, 7. Literatur.
Hans Geert Metzger Livres




Angesichts divergierender zeitgeschichtlicher Strömungen ist Männlichkeit in eine fundamentale Kritik geraten. Die Autorinnen und Autoren dieses Buches analysieren anhand von klinischen Fallbeispielen und mithilfe konzeptueller Überlegungen die Krisen und Konflikte männlicher Identität und Vaterschaft. Sie formulieren differenzierte Modelle der Entwicklung männlicher Sexualität und analysieren das destruktive Ausagieren männlicher Aggression. Dabei wird die neuere Kritik an traditioneller Männlichkeit aufgegriffen und zugleich das Spezifische männlicher Körpererfahrungen und die Notwendigkeit ihrer Symbolisierung betont. Die BeiträgerInnen beleuchten die unbewussten Dimensionen von Männlichkeit und Vaterschaft und entwickeln Konzepte männlicher Identität, die biologische, psychische und soziale Anteile integrativ berücksichtigen. Mit Beiträgen von Josef Christian Aigner, Ute Auhagen-Stephanos, Heribert Blaß, Dieter Bürgin, Frank Dammasch, Mohammad Reza Davami, Michael Diamond, Peter Fonagy, Hans Hopf, Simone Korff Sausse und Hans-Geert Metzger
In der Vaterschaft – so die zentrale, psychoanalytisch entwickelte These des Buches – sind sowohl eine nahe, zärtliche wie auch eine grenzsetzende Haltung angelegt. Die Spannung zwischen diesen beiden Polen ist der Vaterschaft inhärent. Oft tritt an die Stelle der väterlichen Verantwortlichkeit der narzisstisch bestimmte Wunsch nach dem Ausleben eigener Bedürfnisse – auch auf Kosten der nächsten Generation. Dadurch wird das Vaterbild in sehr unterschiedliche Lösungen aufgespalten, die von der Verweigerung und der Verleugnung der Bedeutung für das Kind bis hin zur engagierten Vaterschaft reichen. Das Buch fasziniert durch seine argumentative Komplexität und bereitet den Weg zu einer integrierten Vaterschaft jenseits traditio neller Männlichkeit.
Psychoanalytiker untersuchen die unbewussten Einflüsse des Vaters in exemplarischen Fallstudien, die die besondere Rolle des Vaters im Leben ihrer Patienten beleuchten und die Krise der Vaterschaft reflektieren. Diese Analysen ermöglichen ein vertieftes Verständnis für die strukturbildende Bedeutung des Vaters. Kinder, die mit einem abwesenden oder innerlich distanzierten Vater aufwachsen, erleben oft einen Wechsel zwischen Idealisierung und Entwertung, was ihre Fähigkeit, eine gesunde Beziehung zu ihrem Vater zu entwickeln, beeinträchtigt. Diese Dynamik kann zu lebenslangen Schwierigkeiten in Partnerschaften und der Bewältigung von Krisen führen. Die Autorität des Vaters kann sowohl Orientierung bieten als auch erdrückend wirken, was die Entwicklung zur Autonomie behindert. Zudem werden die Herausforderungen diskutiert, mit denen Väter konfrontiert sind, wenn sie eine partnerschaftliche Vaterschaft anstreben. Beiträge zu Themen wie transgenerationale Konflikte, der Einfluss des Vaters auf Männer im Alter und die Rolle neuer Väter geben Einblick in die komplexen Beziehungen zwischen Vätern und ihren Kindern. Der Herausgeber, Hans-Geert Metzger, ist Psychoanalytiker und lehrt an der Universität Frankfurt, mit einem Fokus auf die Bedeutung des Vaters in der Psychoanalyse.