Der Band behandelt das Frauenstift Essen und sein engeres Umfeld im Mittelalter. Wie waren diese Beziehungen motiviert, worin kommen sie zum Ausdruck und wie nachhaltig waren sie eigentlich? Zu den wichtigen Kontakten gehörten andere Frauenstifte wie Gerresheim, Thorn und Borghorst, aber auch die nahe gelegene, bedeutende Benediktinerabtei Werden. Neue Forschungen hierzu belegen Parallelen in Architektur und Reliquienverehrung. Ebenfalls in den Blick genommen werden der Forschungsstand zu den angeblichen Essener Gründungen Stoppenberg und Rellinghausen sowie die schwierigen Beziehungen zu den Essener Vögten und einflussreichen Familien der Region.
Jens Lieven Livres






Die Stiftskirche des heiligen Viktor in Xanten
Geschichte - Architektur - Ausstattung
Die Geschichte der Stiftskirche in Xanten stellt dieser Band aus der Perspektive von Archaologen, Historikern, Kunsthistorikern und Theologen dar. Neben den spatantiken und fruhmittelalterlichen Grundlagen des Viktorkultes werden vor allem die Baugeschichte und die Ausstattung des gotischen Gotteshauses in den Blick genommen. Die Beitrage thematisieren u. a. einzelne Bauabschnitte und herausragende Ausstattungsstucke des spaten Mittelalters und der fruhen Neuzeit. Daruber hinaus bringen sie die Restaurierungen des 19. Jahrhunderts, die Zerstorung im Zweiten Weltkrieg und den Wiederaufbau, die gegenwartigen Herausforderungen der Denkmalpflege sowie die Aufbereitung des kulturellen Erbes fur die Zukunft zur Sprache.
Zum 75. Geburtstag von Prof. Dr. Dieter Geuenich, von 1988 bis 2008 Inhaber des Lehrstuhls fr Mittelalterliche Geschichte an der Gerhard-Mercator-Universitt Duis-burg bzw. an der Universitt Duisburg-Essen und lang-jhriger Geschftsfhrender Direktor des Instituts fr niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwick- lung (InKuR), erscheint diese Festschrift mit Beitrgen zur Geschichte, Sprache und Kultur des Rhein-Maas-Raums. Kollegen, Schler und Freunde ehren damit einen weit ber die Grenzen des Faches und des Landes hinaus bekannten und geschtzten Medivisten, der die Geschichtswissenschaft an den Universitten Duisburg und Essen entscheidend mitgeprgt hat, dessen be-sonderes Anliegen es aber zugleich immer war, ber die akademischen Grenzen hinaus die an der Geschichte und Kultur des niederlndischen und deutschen Niederrhein-gebiets interessierten Menschen anzusprechen. Das breite Spektrum der Beitrge im vorliegenden Band spiegelt den Radius dieser Aktivitten: Zeitlich spannt sich der Bogen vom frhen Mittelalter bis zur Gegenwart, thematisch von der Politik- und Kulturgeschichte, der Adels-geschichte, der Geschichte von Kirche und Mnchtum, der Verkehrs- und Infrastrukturgeschichte ber die Rechts- und Verwaltungsgeschichte, die Gedenkkultur des Mittelalters und der wilhelminischen Zeit bis hin zur Literatur- und Sprachgeschichte.
Verortete Herrschaft
- 390pages
- 14 heures de lecture
Deutsche und niederländische Historiker, Archäologen und Kunsthistoriker untersuchen die Präsenz des Königtums und das Phänomen adliger Herrschaftsbildung im niederlothringischen Raum vom 9. bis 13. Jahrhundert. Neben der Forschungsgeschichte und methodischen Fragen nehmen sie die Pfalzen in Nijmegen, Duisburg und Utrecht, einzelne adlige Herrschaftsmittelpunkte und Burgen wie Elten, Zutphen und Kleve oder die Burgenpolitik der Grafen von Geldern in den Blick. Darüber hinaus beleuchteten sie den Stellenwert der Pfalz- und Burganlagen zwischen Rhein und Maas für das soziale und politische Ordnungsgefüge dieses Raums. Im Zentrum stehen dabei die Familie um den Hamaländer Grafen Wichmann, die lothringische Pfalzgrafenfamilie der Ezzonen sowie die Grafen von Kleve und Geldern.
Netzwerke der Memoria
- 247pages
- 9 heures de lecture
Gedächtnis und Erinnerung – Memoria – zählen in den letzten Jahren zu den wichtigsten Themen und Paradigmen historischer Wissenschaften. Soziale Gruppen und Netzwerke spielen in dieser Perspektive eine entscheidende Rolle – als Gegenstand wie als Organisationsform von Forschung. Die Fragen nach der Überlieferung und deren Absicherung in sozialen wie kulturellen Praktiken haben den Blick auf lange bekannte Phänomene – vor allem auch der mittelalterlichen Geschichte – verändert. Kunstwerke werden in bisher kaum gewürdigten Sinnschichten lesbar. Werke zeitgenössischer Kunst können dabei die Augen öffnen.
Adel, Herrschaft und Memoria
Studien zur Erinnerungskultur der Grafen von Kleve und Geldern im Hochmittelalter (1020 bis 1250)
- 237pages
- 9 heures de lecture
Welches Wissen besaßen die Grafen von Kleve und Geldern von ihrer eigenen Vergangenheit und worauf gründete dieses Wissen? In welchen Formen wurde es überliefert, welche Funktionen lassen sich ihm zuschreiben und welche Intentionen lagen seiner Verbreitung zugrunde? Ausgehend von diesen Fragen thematisiert das Buch die Allianz von Herrschaft und Erinnerung im Rhein-Maasraum während des hohen Mittelalters (ca. 1020 bis 1250). Es spannt dabei den Bogen vom liturgischen Totengedenken der Klöster und Stifte, welche die Grafen von Kleve und Geldern gründeten und als Grablegen nutzten, bis hin zum Aufkommen erster Herkunftsmythen, wie zum Beispiel der Geschichte vom Schwanritter Elias oder vom Drachenkampf der beiden Brüder Lupold und Wichard. Neben dem herrschaftlichen Verdichtungsprozess des 12. und 13. Jahrhunderts gerät so zugleich auch die im späten 11. Jahrhundert einsetzende Formierung und Verdichtung der beiden Adels- geschlechter selbst in den Blick; ihre soziale Selbstbehauptung und -vergewisserung in den Verteilungskonflikten der Salier- und Stauferzeit sowie schließlich die damit verbundene Ausbildung eines an aktuellen Sinnbedürfnissen orientierten adligen Selbstverständnisses.