Rechtswende in Lateinamerika
Politische Pendelbewegungen, sozioökonomische Umbrüche und kulturelle Imaginarien in Geschichte und Gegenwart
Politische Pendelbewegungen, sozioökonomische Umbrüche und kulturelle Imaginarien in Geschichte und Gegenwart
Romanistische Beiträge zur Repräsentation sozialer Ungleichheit in Literatur und Film
Repräsentationen sozialer Ungleichheiten in Literatur und Film werfen die Frage auf, wer was wie darstellt – eine Problematik, die sich für Narrative, Fiktionen und Figurationen wie für die analytischen Betrachtung von Mediendarstellungen und öffentlichen Diskursen gleichermaßen stellt. Schon die traditionelle Literatur, die immer auch als ein Archiv sozialer Erfahrung aufgefasst werden kann, unterliegt stilistischen, thematischen und genretypischen Bindungen, die epochenweise unterlaufen oder konterkariert wurden. Allerdings verraten die Zugangsbedingungen zu Bildung sowie zu kanonischer Literaturproduktion und -rezeption auch in der Moderne sowie der jüngsten Gegenwart soziale Ungleichheiten. In diesem Kontext erweisen sich einschlägige Beispiele der jüngeren Literatur- und Filmproduktion als äußerst reflektiert. Nicht nur werden Fragen von Kanonisierung oder Populärkultur aufgegriffen, auch werden neue Ausdrucksweisen erprobt und Genregrenzen ausgetestet. Zudem gehen solche Beispiele über die bloße Darstellung oder Denunziation von Armut hinaus, sie thematisieren auf einer höheren Ebene die Wahrnehmung und Bewusstwerdung von Ungleichheiten oder rekonstruieren, ja inszenieren Affektwelten, die an soziale Erfahrungen gekoppelt sind.
Las transiciones democráticas en la península ibérica y el Cono Sur durante las décadas de 1970 y 1980 forman una gran parte de las memorias colectivas en ambos lados del Atlántico. Sin embargo, estas memorias no son sólo nacionales, sino que confluyen en un espacio memorialístico transnacional, que invita a miradas transatlánticas desde España y desde el Cono Sur. El presente libro ofrece una comparación de estas dos regiones y describe la emergencia de un espacio transatlántico de memoria, con sus dinámicas artísticas y discursivas. Como el tema de la memoria es un campo intrínsecamente transdisciplinar, los estudios reúnen aspectos historiográficos, político-jurídicos, la creación literario-artística y fílmica, así como también las prácticas culturales y lingüístico-discursivas.
Beiträge von Dieter Boris aus 50 Jahren zu Lateinamerika, Klassenanalyse und Bewegungspolitik
Der Band thematisiert die konfliktbeladenen Entwicklungen in der argentinischen Erinnerungskultur und vergangenheitspolitische Debatten über die letzte Militärdiktatur (1976–1983). Er enthält disziplinenübergreifende Beiträge aus Deutschland und Argentinien.
Al investigar el papel del atentado contra Carrero Blanco en el recuerdo colectivo de España y su transformación a lo largo del tiempo, este libro discute la idea del asesinato del almirante como un lugar de (no-)memoria. Indaga, así, desde una perspectiva interdisciplinaria, tanto en el contexto y las memorias del atentado como en las causas de su olvido, y se interroga por su importancia en la cultura memorialista española.
Im Zeitalter der Globalisierung scheinen nationale Grenzziehungen an Bedeutung zu verlieren. Dennoch wird immer wieder die Forderung nach Eigenstaatlichkeit erhoben - so auch im spanischen Staat: in Katalonien und im Baskenland. Patrick Eser zeichnet die ideologische und programmatische Entwicklung der katalanischen und baskischen Nationalbewegungen in einer umfangreichen Darstellung nach. Wie schätzen diese Bewegungen die Globalisierung und die europäische Integration ein - als Chance oder als Bedrohung? Anhand ausgewählter Themenfelder (Europa, Einwanderung, ökonomische Globalisierung, kulturelle Identität/Metropolen) vermittelt die Studie einen vielfältigen Einblick in die Realität und jüngste Entwicklung der in den beiden Regionen sehr virulenten politischen Bewegungen.
Intellektuelles Engagement zwischen der ETA und dem spanischen Neokonservatismus
Einst Mitglied der baskischen Untergrundorganisation ETA und heute ein namhafter und profilierter Kritiker des baskischen Nationalismus: Jon Juaristi verkörpert einen besonderen Typ des Intellektuellen, der die Berufe des Schriftstellers, des Politikers, des Wissenschaftlers und des Publizisten miteinander verbindet. Die wissenschaftliche und publizistische Auseinandersetzung mit dem baskischen Nationalismus hat ihn als Intellektuellenfigur in Spanien bekannt gemacht und ihn in die Nähe des spanischen Konservatismus gebracht. Der Autor untersucht Juaristis Auseinandersetzung mit dem baskischen Nationalismus und liefert eine Einführung in die Diskussionen über den baskischen Konflikt in Spanien und die polemische Rolle eines der populärsten Renegaten.
Der Autor rekonstruiert die grundlegenden theoretischen Aspekte der „Regulationstheorie“, die als Reaktion auf die Neoklassik und den strukturalistischen Marxismus Althussers entstand. Er erörtert die Innovationsmöglichkeiten des Regulationsansatzes auf theoretischer Ebene, beginnend mit den frühen Arbeiten von Michel Aglietta, Alain Lipietz und Robert Boyer. Eine Synthese grundlegender Fragestellungen wird entwickelt, die die frühen Fassungen der Theorie anregen konnten. Neben dem historischen Rückblick wird die Rekonstruktion sozialwissenschaftlicher Kritiken an dem Ansatz behandelt, sowohl aus staats- als auch gesellschaftstheoretischer Perspektive. Dabei werden vor allem Reformulierungsversuche betrachtet, die nicht als prinzipielle Ablehnung, sondern als Weiterentwicklung zu verstehen sind. In einem weiteren Schritt wird die These aufgestellt, dass eine Verbindung zu Foucaults Thesen zur Gouvernementalität die konzeptionellen Schwächen des politökonomischen Instruments der Regulationstheorie ausgleichen kann. Diese wechselseitige Befruchtung, die kulturell-symbolische Dimensionen und politökonomische Zusammenhänge vereint, könnte ein Forschungsprogramm begründen, das kritische Zeitdiagnosen der kapitalistischen Realität ermöglicht. Die Untersuchung neoliberaler Regierungsweisen veranschaulicht abschließend die Fruchtbarkeit dieser analytischen Symbiose.