Ludger Mehring Livres



Der Autor bezieht sich in seinem Werk auf ein altes Reimspiel, das aus heutiger Sicht grausam erscheint, jedoch den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen wichtige Werte wie Verantwortung, Empathie und Urvertrauen vermittelte. Diese Prinzipien sind auch für Fach- und Führungskräfte im sozialen Bereich von Bedeutung. Der Autor behandelt aus einer systemischen Perspektive Themen wie Loyalität, den Umgang mit Kritik und die Wechselwirkungen mit sozialen Organisationen. Er lässt betroffene junge Menschen und ihre Angehörigen zu Wort kommen, um die Auswirkungen von Führung in der Jugendpflege zu verdeutlichen. Zwei Ebenen werden verfolgt, um Missstände in Einrichtungen der intensiven Jugendhilfe aufzuzeigen. Zum einen werden die theoretischen Rahmenbedingungen und institutionellen Strukturen analysiert, die Missbrauch und Fehlverhalten begünstigen, unter Verwendung der Personalen Systemtheorie und der Betrachtung von Organisationskulturen. Zum anderen kommen verschiedene betroffene Gruppen zu Wort, was dem Leser ermöglicht, die Auswirkungen von Ungerechtigkeiten und Herabsetzungen nachzuvollziehen. Diese „Schwarze Pädagogik“ hat tiefgreifende Folgen für die betroffenen Jugendlichen und prägt ihre weitere Lebensgeschichte. Die Verantwortung der Leitung dieser Einrichtungen wird kritisch hinterfragt, insbesondere im Hinblick auf Effizienz und Rentabilität, die oft auf Kosten der Schicksale der Jugendlichen gehen.
Der Anstoß für die vorliegende Studie war eine Passage in „Techniken des Lehrerverhaltens“ von Jochen Grell, in der die Entwicklung von Konfliktsituationen im Unterricht und die Frage nach objektiven Konflikten thematisiert werden. Der Autor betrachtet diese Aspekte aus der Perspektive der beruflichen Weiterbildung und beleuchtet das Erleben von Konflikten aus Sicht der Lehrenden, was auch für allgemeinbildende Schulen von Bedeutung ist. Ziel der Studie ist es, subjektive Erfahrungen der Lehrenden mit Konflikten im Unterricht zu sammeln und deren Theorien über das Entstehen, den Verlauf und die Konsequenzen dieser Konflikte darzustellen. Zudem wird der These nachgegangen, dass die von Lehrenden wahrgenommenen Konfliktsituationen im Kontext des jeweiligen sozialen Systems der Teilnehmergruppe stehen. Die Studie bietet Antworten auf Grells Frage nach der Objektivität von Konflikten im Unterricht und zeigt, dass Lehrer ein gutes Verständnis für die Konflikte ihrer Schüler haben, jedoch wenig über die Konflikte der Lehrenden bekannt ist. Es besteht ein Bedarf an Informationen über das Verhalten von Lehrenden in Konfliktsituationen, um die Ausbildung und berufliche Fortbildung zu verbessern. Der Autor liefert wertvolle Ansätze für Lehrende, um sich mit ihren eigenen Konflikten auseinanderzusetzen und bietet Impulse für Training, Coaching und Supervision.