Es ist der dritte Band der biographischen Serie von Josef Hidasi. Die Geschichte des ersten, womöglich des zweiten Bandes, ist einmalig, vielleicht auch nicht, weil diese Episoden auch viele andere während und nach dem Zweiten Weltkrieg miterleben mussten. Wie unglaublich er die „Endlösung“ überwand, so musste er den allseitigen Gefahren der Nachkriegswelt widerstehen. Josef Hidasi, kehrte 1945 in seine Geburtsstadt im Alter von 15 Jahren zurück, wo er auf die Rückkehr seiner Angehörigen hoffte, die dorthin nie mehr wiederkehren konnten. Obwohl die Kulissen seiner einstigen Umgebung noch standen, verlässt er sie und geht lieber zu seiner Tante nach Budapest. Nach dem Abitur erwarb er auf der Technischen Hochschule das Architekturdiplom. Doch der 1956-er Aufstand und eine delikate Liebe rißen ihn aus dem gewohnten Lebensrhythmus und er tritt die Flucht nach dem Westen an. Der Westen als Heimathafen vieler Schutzloser, die sich vor allem eine sichere Existenz wünschen. Damit setzte sich seine abwechslungsreiche Geschichte fort. Der Neu-anfang gestaltet sich aber schwieriger als er dachte, eine glücklichere Heimat zu finden, ist nicht nur Sache des beruflichen Geschickes. Sein noch jugendlicher Geist nahm wahr, dass er in Budapest keine Zeit zu verschwenden hat, weswegen er ohne zu zögern weiterzog. Es war ihm noch nicht bewusst, dass der gewagte Ausflug, der im Juni 1944 seinen Anfang nahm, ein ganzes Leben andauern wird. Jetzt tat sich vor ihm eine andere Welt auf, in der er auch seine väterliche Ver-wandte traf. Er kam erst nach Österreich, dann gab er sich nach Argen-tinien, alsbald zurück in die Schweiz. Er wurde stets von Glück und Unglück begleitet, bis er seine Bleibe in Deutschland fand.
Josef Hidasi Livres



Der Leser hält die zweite Ausgabe der biographischen Serie von Josef Hidasi in den Händen. Die Geschichte der ersten Ausgabe ist möglicherweise einzigartig, da der Autor das gleiche Schicksal erleiden musste wie viele seiner Leidensgenossen. Unglaublich überlebte er die „Endlösung“, eine Erfahrung, die keine Fantasie erdenken kann. Der Autor setzt die ereignisreiche Geschichte fort und versucht, die seelischen Geheimnisse des Überlebens zu enthüllen. Auch die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg konnten die erhofften Lebensbedingungen für die Überlebenden nicht verwirklichen. Mit 15 Jahren kehrt Hidasi in seine Geburtsstadt zurück, wo er auf die Rückkehr seiner Familie wartet, die nicht mehr zurückkehren kann. Die Volksverhetzer ihrer Zeit haben sie aus ihrem Leben gerissen. Obwohl die Kulissen noch stehen, ist er ohne sein fehlendes Umfeld nicht in der Lage, sie zum Leben zu erwecken. Zunächst folgte er nur seinem Überbleiben, später glaubte er an die Entfaltung eines höheren Lebensziels. Andere Menschen lebten dort, wo einst seine Familie war, in der Hoffnung, ihre Heimat und ihre Häuser zu bewahren. Doch die Zeit seiner Familie war abgeschlossen, und er zog in die weite Welt. Damals ahnte er nicht, dass der riskante Ausflug im Sommer 1944 für sein ganzes Leben galt. Heute ist der Autor deutscher Staatsangehöriger und lebt in Freiburg, wo er vor seinem Ruhestand als leitender Planungsentwickler bei der Hochbauverwaltung Baden-Wü
Der Freiburger Autor überlebte mit viel Glück den Holocaust. Das Überleben war ihm möglich, weil er 14-jährig als Arbeitsdienstler in die ungarische Armee eingezogen wurde, während seiner ganzen Familie der Gewaltherrschaft zum Opfer fiel. Der Sohn einer ungarischjüdischen Familie aus Losoncz berichtet aus seiner Kindheit, der dreißiger Jahre, aus einer Zeit voller Illusionen und Erwartungen, die in eine brutale Gewaltherrschaft endete. Besonders eindrucksvoll sind die Schilderungen seiner Erlebnisse an der Front, das Alltagsleben eines Arbeitsdienstlers und sein täglicher Kampf um Überleben in den letzten Stunden der Naziherrschaft in Budapest. Seine Geschichte ist auch unser aller Geschichte. Eine Geschichte des 20. Jahrhunderts. Man wird vertrieben aus seinem vertrauten Milieu und kommt in ein fremdes, oder als Fremder in das ehemals Vertraute zurück.