In Deutschland gibt es heute über 2500 Aktiengesellschaften. Das für sie maßgebliche Aktiengesetz stammt im wesentlichen aus dem Jahr 1965 und löste das nach 1945 fortgeltende Aktiengesetz von 1937 ab. Seine Verabschiedung setzte den Schlußpunkt unter die Arbeiten zur „Großen Aktienrechtsreform“. Im Anschluß an einen kurzen Abriß über die historische Entwicklung des Aktienrechts in Deutschland zeichnet der Autor zunächst den Verlauf dieser Reformarbeiten nach und stellt dann anhand bedeutsamer Einzelfragen die verschiedenen Einflußfaktoren bei der Entstehung der späteren gesetzlichen Regelungen dar. Der Schwerpunkt des ersten Hauptteils liegt auf den Arbeiten des in Fragen des Gesellschaftsrechts federführenden Bundesjustizministeriums, die 1958 zur Veröffentlichung eines Referentenentwurfs und 1960 bzw. erneut 1961 zur Einbringung eines Regierungsentwurfs in den Bundestag führten, wo dieser umfangreiche Verhandlungen in den Ausschüssen auslöste. Berücksichtigt werden die veröffentlichten und unveröffentlichten Stellungnahmen der Interessenverbände (u. a. Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, DIHT, Bundesverband des Privaten Bankgewerbes, BDI, DGB, DAG, DAV), des Deutschen Juristentages sowie der Ministerien. Im zweiten Hauptteil werden die aus dem Reformverlauf gewonnenen Erkenntnisse anhand einzelner Fragen aus dem Bereich der Grundlagen und der Verfassung der Aktiengesellschaft (u. a. einheitliches Unternehmensrecht, nennwertlose Aktie, Mindestgrundkapital, Board-System, Bilanzfeststellungsrecht) vertieft, um einen genaueren Eindruck über den Entstehungsprozeß der gesetzlichen Vorschriften zu vermitteln.
Dirk Bahrenfuss Livres


FamFG
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Das FamFG hat seit 2009 zahlreiche Änderungen erfahren, die durch die Rechtsprechung der Oberlandesgerichte und des BGH beeinflusst wurden und die Neuauflage motivierten. Diese berücksichtigt unter anderem das Gesetz zur Reform der Sachaufklärung in der Zwangsvollstreckung, die Förderung von Mediation und außergerichtlicher Konfliktbeilegung, sowie die Reform des Seehandelsrechts. Auch die Einführung einer Rechtsbehelfsbelehrung im Zivilprozess und die Verfahrensvorschriften des Therapieunterbringungsgesetzes sind enthalten. Zudem werden Gesetze zur Regelung der betreuungsrechtlichen Einwilligung in ärztliche Zwangsbehandlungen, zur Reform des Sorgerechts nicht verheirateter Eltern und zur Stärkung der Rechte leiblicher, nicht rechtlicher Väter behandelt. Weitere Themen sind die Übertragung von Aufgaben im Bereich der freiwilligen Gerichtsbarkeit auf Notare, Änderungen im Prozesskostenhilfe- und Beratungshilferecht, der Ausbau der Hilfen für Schwangere sowie die Stärkung der Funktionen der Betreuungsbehörde. Die Änderungen durch das 2. Kostenrechtsmodernisierungsgesetz sind ebenfalls berücksichtigt. Herausgeber Dr. Dirk Bahrenfuss leitet das Zivilrechtsreferat des Schleswig-Holsteinischen Justizministeriums. Das Autorenteam besteht aus erfahrenen Richtern, Anwälten und Notaren.