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Josefine Kitzbichler

    Dokumente zur Theorie der Übersetzung antiker Literatur in Deutschland seit 1800
    Theorie der Übersetzung antiker Literatur in Deutschland seit 1800
    Poetische Vergegenwärtigung, historische Distanz
    Studien zur Praxis der Übersetzung antiker Literatur
    Freiheit - Gleichheit - Sinnlichkeit
    • In dieser Sammlung wird die verbotene und zensierte libertine Literatur der Goethezeit präsentiert, die trotz strenger Zensur entstand. Anonyme Texte und Werke bekannter Autoren wie Goethe und Lenz thematisieren Körperlichkeit und Freiheit des Denkens. Ein faszinierender Einblick in eine vergessene literarische Bewegung.

      Freiheit - Gleichheit - Sinnlichkeit
    • Die systematische Untersuchung von Übersetzungen griechischer und lateinischer Autoren ist nach wie vor ein Desiderat. Ziel vorliegenden Bandes ist es zunächst, Studien zu ausgewählten Übersetzungscorpora vorzulegen. Im Mittelpunkt stehen deutsche Übersetzungen von Sappho, Alkaios, Thukydides, Herodot, Cicero, Ovid, Petron und Apuleius vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Diese Studien sind jeweils auf die Spezifika der Textcorpora zugeschnitten und untersuchen die Verfahrensweisen und Bedingungen des Übersetzens in Abhängigkeit von Sprachenpaar, Gattung, Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte etc. Ergänzend dazu wird in einem abschließenden Beitrag nach den Grundlagen einer methodischen Fundierung von Übersetzungsanalyse und -kritik gefragt, wobei schon vorliegende Modelle (vor allem aus Translatologie und Textlinguistik) auf ihre Anwendbarkeit für Übersetzungen antiker Literatur hin geprüft werden. In der Verbindung von Fallstudien und methodischer Arbeit werden Vorschläge zu Verfahrensweise und Terminologie der Übersetzungsanalyse präsentiert, die künftigen Arbeiten auf dieser inter-disziplinären Schnittstelle zwischen Übersetzungswissenschaft, Alt- und Neuphilologie als Anregung und Ansatzpunkt dienen können.

      Studien zur Praxis der Übersetzung antiker Literatur
    • Poetische Vergegenwärtigung, historische Distanz

      Johann Gustav Droysens Aristophanes-Übersetzung (1835/38)

      • 292pages
      • 11 heures de lecture

      Die Komödien des Aristophanes wurden erst spät ins Deutsche übersetzt. Als Rezeptionshindernis erwies sich neben ihrer dramaturgischen Form, die mit neuzeitlichen Theaterkonventionen unvereinbar war, vor allem die Fülle unverständlicher Anspielungen auf Verhältnisse und Personen des Athener Lebens und der obszöne Witz. Die erste deutsche Ausgabe sämtlicher überlieferter Stücke erschien 1821; ihr Autor war Johann Heinrich Voß, der berühmte Homer-Übersetzer. Als der Historiker Johann Gustav Droysen 1835/38 eine neue deutsche Gesamtübersetzung vorlegte, trat er damit ausdrücklich gegen Voß an und stellte sich zugleich in den Zusammenhang des wachsenden, meist politisch motivierten Interesses an Aristophanes in der Zeit des Vormärz. Die vorliegende Untersuchung fragt einerseits nach Droysens Stellung zur klassizistischen Übersetzungstradition, die sich mit dem Namen Voß verbindet, andererseits nach Droysens Verhältnis zur Aristophanes-Auffassung des Vormärz und zu den dazugehörenden Übersetzungsprinzipien. Sie versteht sich in erster Linie als Arbeit zur Geschichte des literarischen Übersetzens, berücksichtigt aber auch rezeptionsgeschichtliche Aspekte und will schließlich einen Beitrag zur Kenntnis Droysens leisten, dessen historisches Denken in den dreißiger Jahren wesentliche Impulse erhielt.

      Poetische Vergegenwärtigung, historische Distanz
    • Das Übersetzen antiker Literatur rückte in Deutschland um 1800 in den Fokus einer intensiven Diskussion. Nach Klopstocks Erneuerung der deutschen Dichtersprache, Herders Entdeckung der historischen Dimension der Nationalsprachen und Voss’ epochaler Homerübersetzung stellte sich im Kontext der Romantik die Frage neu, wie fremd oder wie nah die Antike in deutscher Sprache dargestellt werden konnte und sollte. Schleiermacher und Humboldt entschieden sich ähnlich wie Voss für die Abkehr vom rhetorischen Modell des Übersetzens und für die Betonung der kulturellen Fremdheit und sprachlichen Individualität der Texte, während in der Folgezeit unterschiedliche Verfahren der stilistischen Assimilierung entwickelt wurden. Die Diskussion nach dem Ende der Goethezeit, die hier erstmals untersucht wird, kreiste dabei um Fragen der Bühnenwirksamkeit, der Bildung des Lese und Theaterpublikums und des kulturellen Selbstverständnisses: Um 1900 schrieb Wilamowitz der deutschen Literatur einen der Antike ebenbürtigen Formenschatz zu, in den antike Texte problemlos zu transponieren seien. Dagegen opponierten sowohl Dichter wie George und Borchardt, aber auch das Modell des „dokumentarischen“ Übersetzens des Philologen Schadewaldt hebt sich dagegen ab. Der vorliegende Band unternimmt es, die Theoriediskussion bis in die Gegenwart nachzuzeichnen.

      Theorie der Übersetzung antiker Literatur in Deutschland seit 1800
    • Die Theorie der Übersetzung antiker Literatur wurde bislang meist nicht in eigenständigen Schriften diskutiert, sondern entweder im Zusammenhang konkreter Übersetzungsarbeit oder im Umfeld übergreifender, z. B. sprachphilosophischer Fragestellungen. Die Forschung beschränkte sich dabei in der Regel auf wenige Texte prominenter Autoren wie Schleiermacher, Humboldt, Wilamowitz und Schadewaldt. Der vorliegende Band präsentiert neben diesem Kanon nun auch weniger bekannte Dokumente; manche Texte werden überhaupt erst wieder zugänglich gemacht. Besonders zu nennen sind Solgers früher Vorschlag, Übersetzen als wissenschaftliche Aufgabe zu etablieren, Wilbrandts Reflexionen zu Übersetzung und bürgerlicher Theaterpraxis oder Jordans Versuch, im 19. Jahrhundert noch einmal rhapsodische Unmittelbarkeit zu erzielen. Die Dokumentation ermöglicht es, die kanonischen Texte, namentlich das bislang schwer verständliche „Travestie“-Konzept des Philologen Wilamowitz, zu kontextualisieren, die Kontinuität der Debatte bis in die Gegenwart nachvollziehbar zu machen und der Theoriegeschichte eine tragfähige Grundlage zu geben.

      Dokumente zur Theorie der Übersetzung antiker Literatur in Deutschland seit 1800