Bleibatterien sind nach wie vor in vielen Anwendungen weit verbreitet und bieten gegenüber anderen elektrochemischen Energiespeichern auch signifikante Vorteile. Ein wesentlicher Nachteil dieser Technologie besteht neben der relativ geringen Energiedichte in einer kurzen zyklischen Lebensdauer. Das Alterungsverhalten der Bleibatterie ist jedoch sehr komplex und wird stark von Imhomogenitäten beeinflusst. Eine Reduzierung dieser Inhomogenitäten kann in vielen Anwendungen eine deutliche Steigerung der Lebensdauer bewirken. Um zunächst ein besseres Verständnis für die inhomogene Säuredichte- und Stromverteilung in der Zelle sowie deren Interaktion zu erlangen, wurden in dieser Arbeit in-situ Messmethodiken entwickelt. Diese erlauben einerseits eine ortsaufgelöste Säuredichtemessung und andererseits die Messung der Potentialverteilung an der negativen Elektrode. Basierend auf den Ergebnissen der Potentialmessungen können Rückschlüsse zur Stromverteilung und die Aktivität einzelner Bereiche gezogen werden. Ergebnisse dieser Messungen erlauben eine genaue Beschreibung des Einflusses diverser Effekte auf den Auf- und Abbau von Säureschichtung und auf die beschleunigte Alterung aufgrund inhomogener Aktivmassenutzung. Basierend auf den Erkenntnissen aus den in-situ Messungen wurde ein Simulationsmodell entwickelt, das insbesondere die Inhomogenitäten und deren Auswirkungen abbildet. Die vorgestellten Ergebnisse zeigen die Potentialverteilungen auf den Elektroden sowie den Einfluss der Kontaktierung der Elektroden auf diese Verteilung. Ferner werden die Säuredichten in verschiedenen Höhen während der Zyklisierung berechnet.
Dominik Schulte Livres


Die Untersuchung beschäftigt sich mit der Wahrung der Menschenrechte im Kampf gegen den internationalen Terrorismus im Lichte interagierender nationaler, europäischer und internationaler Rechtsordnungen. In Reaktion auf die Anschläge in den USA 2001 erließ der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zwei Antiterrorsanktionsregime mit vorrangig finanziellen Sanktionen. Unter Verzicht auf staatliche Zurechnungskriterien visieren diese sogenannten „Terrorlisten“ in bis dahin unerreichter Weise das Individuum selbst an. Andererseits bedürfen die Sanktionen weiterhin staatlicher, in Europa primär gemeinschafsrechtlicher Umsetzung. Die Fokussierung auf Individuen im Völkerrecht und die Umsetzung in einem System mehrpoliger Rechtsordnungen werfen grundlegende Fragen auf. Neben der Wiedergabe und Bewertung von Praxis und Rechtsprechung erörtert die Arbeit dabei die Bindung des Sicherheitsrats an universelle Menschenrechte und die Einordnung seiner Resolutionen im deutschen Verfassungsgefüge. Kernanliegen ist aber die Erarbeitung eines europäischen Grundrechtsstandards im Wechselspiel der UN-Verpflichtungen der Mitgliedstaaten, dem Einfluss der EMRK und der Autonomie des Gemeinschaftsrechts.