Ansätze zu einem interdisziplinären Forschungsprogramm
"Medien und Religion sind historisch wie systematisch eng miteinander verknüpft. Einerseits braucht Religion Medien: Religiöse Vorstellungen und religiöse Erfahrung sind auf Medien angewiesen; sie bedürfen der Vermittlung durch Medien, um sich überhaupt äußern und zur Geltung bringen zu können. Andererseits haben Medien eine der Religion affine Dimension, insofern sie es mit Formen des Übertragens und Vermittelns, des Sichtbarmachens des Unsichtbaren zu tun haben oder eine in der Wirklichkeit verborgene Dimension des Anderen, Möglichen oder Virtuellen ansprechen. Die Beiträge des Bandes erkunden diese Verbindung von Religion und Medien in verschiedenen historischen Perioden sowie anhand unterschiedlicher Medien und Arten von Medialität. Rausch und Ekstase, Epiphanien gilt dabei ebenso Beachtung wie dem religiösen Moment der Fotografie und des Films und den digitalen Entgrenzungsprojekten der "Technosphäre"-- Back cover
Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Christian Moser / Linda Simonis Vorwort Nachruf Neil Stewart Nachruf auf John
Neubauer Forum internationale Komparatistik Sandro M. Moraldo Komparatistik in
Italien - heute Themenschwerpunkt Apokryphik Linda Simonis Einleitung zum
Themenschwerpunkt Apokryphik Beate Ego Ester vor dem König Ahasverosch (LXX
Est C 12-30; D 1-16). Eine Passage aus den alttestamentlichen Apokryphen im
Kontext des jüdisch-hellenistischen Kulturkontakts Peter von Möllendorff
Dynamiken des Apokryphen. Lukians Schrift Von der syrischen Göttin Knut Martin
Stünkel Apokryphik bei Johann Georg Hamann. Prolegomena zum Konxompax Annette
Simonis Un cancionero apocrifo. Apokryphe Dichtungskonzepte und Modelle
polyphoner Autorschaft im Werk Antonio Machados Weitere Beiträge Reinhard M.
Möller Sakontalas Reise oder: Individualitäten vergleichen. Ästhetik,
Kulturpoetik und weltliterarische Bildung bei Forster, Herder und Friedrich
Schlegel Patrizio Collini Deutsche Romantik und Italienische Renaissance.
Wackenroder, Vasari, Fiorillo Jonas Nesselhauf Lebenslange Prägung. Zur
'Lagertätowierung' im literarischen Shoah-Diskurs Malgorzata Klentak-Zablocka
Lauter Fragen. Karl Dedecius' Kunst der Übersetzung am Beispiel ausgewählter
Gedichte von Wislawa Szymborska Tagungsbericht Ramona Schermer Erfüllte Körper
- Inszenierungen von Schwangerschaft. Veranstaltet von Stephanie Heimgartner
und Simone Sauer-Kretschmer. Ruhr-Universität Bochum, 03.12.2015-05.12.2015
Replik Peter V. Zima Replik auf Eckhard Lobsiens Rezension meines Buches Essay
/ Essayismus. Zum theoretischen Potenzial des Essays: Von Montaigne bis zur
Postmoderne, Würzburg, Königshausen und Neumann, 2012 Buchanzeigen Peter V.
Zima. Entfremdung. Pathologien der postmodernen Gesellschaft Horst-Jürgen
Gerigk. Lesendes Bewusstsein. Untersuchungen zur philosophischen Grundlage der
Literaturwissenschaft Rezensionen Julia Blandfort. Die Literatur der Roma
Frankreichs (von Sidonia Bauer) Heinrich Detering: Die Stimmen aus der
Unterwelt. Bob Dylans Mysterienspiele (von Werner Bies) Literature as
Dialogue. Invitations Offered and Negotiated (von Andrea Kreuter) Sehnsucht
Suchen? Amerikanische Topographien aus komparatistischer Perspektive (von
Eckhard Lobsien ) Sabine Sauer-Kretschmer (Hrsg.): Körper kaufen. Prostitution
in Literatur und Medien (von Jonas Nesselhauf) Bewegungsbücher. Spielformen,
Poetiken, Konstellationen (von Beatrice Nickel) Mythos Rhythmus. Wissenschaft,
Kunst und Literatur um 1900 (von Pascal Nicklas) Anatoly Livry. La Physiologie
du Surhomme (von Nathalia Pakhsarian ) Theodor W. Adorno und Gershom Scholem.
Briefwechsel 1939-1969 (von Helmut Pillau) Barbarism Revisited: New
Perspectives on an Old Concept (von Ulrich Boss und Melanie Rohner) Mario
Zanucchi. Transfer und Modifikation. Die französischen Symbolisten in der
deutschsprachigen Lyrik der Moderne (1890-1923) (von Francesco Rossi)
Christian Benne. Die Erfindung des Manuskripts. Zur Theorie und Geschichte
literarischer Gegenständlichkeit (von Monika Schmitz-Emans) Reika Hane. Gewalt
des Schweigens. Verletzendes Nichtsprechen bei Thomas Bernhard, Kôbô Abe,
Ingeborg Bachmann und Kenzaburô Ôe. (von Thomas Schwarz) Intermédialités (von
Paul Strohmaier) Rom Rückwärts. Europäische Übertragungsschicksale (von
Johannes Ungelenk) Suspensionen. Über das Untote (von Anna Valerius) Georg
Kremnitz. Mehrsprachigkeit in der Literatur. Ein kommunikations-soziologischer
Überblick (von Sandra Vlasta) Katharina Gerund. Transatlantic Cultural
Exchange. African American Women's Art a
Esoterische Kommunikation und ästhetische Darstellung im 18. Jahrhundert
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Die Vorstellung der Vereinbarkeit, ja konstitutiven Zusammengehörigkeit von Aufklärung und Geheimnis ist inzwischen zu einer anerkannten Einsicht der Aufklärungsforschung geworden. Die vorliegende Arbeit erkundet die kommunikationsgeschichtlichen und ästhetischen Implikationen dieses Konzepts. Dabei untersucht sie zunächst für die Frühe Neuzeit typische Prozesse der esoterischen Gesellschaftsbildung (Renaissancehumanisten, Rosenkreuzer, Freimaurer). Ein zweiter Schwerpunkt der Arbeit gilt dem Zusammenhang von esoterischer Ästhetisierung des Geheimen, der sich in unterschiedlichen Kunstformen und literarischen Genres niederschlägt. Die Arbeit verfolgt diesen Weg der ästhetischen Umsetzung des Esoterischen anhand von Freimaurerromanen, Opern sowie Texten Hamanns und Herders, die in ihrem hermetischen Individualstil die wohl pointierteste Adaption des Esoterischen darstellen.
Zur Struktur der Kulturgeschichte bei Jacob Burckhardt, Georg Lukács, Ernst Robert Curtius und Walter Benjamin
Die Debatten um Poststrukturalismus und Postmoderne haben gezeigt, dass der neuzeitliche Blick auf die geschichtliche Welt im 20. Jahrhundert tiefgreifende Veränderungen erfahren hat. Es wird zunehmend problematisch, von Geschichte als einer Einheit oder einem konsistenten Sinnzusammenhang zu sprechen. Diese Arbeit untersucht die Spezifik des kulturgeschichtlichen Schreibens in einer spät- bzw. nachhistoristischen Situation. Nach einer einführenden Skizze der Entwicklung des Geschichtskonzepts vom 18. zum 19. Jahrhundert wird im Hauptteil anhand exemplarischer Texte analysiert, welche Effekte die nachhistoristische 'Krise' des Geschichtsbegriffs im Bereich der Kultur- und Literaturgeschichtsschreibung hervorruft. Es werden Werke untersucht, die den Genres der Kulturgeschichte, Kulturkritik sowie der literaturtheoretischen und -geschichtlichen Abhandlung angehören, darunter J. Burckhardts „Kultur der Renaissance in Italien“ und W. Benjamins Trauerspielbuch. Dabei wird deutlich, dass die 'genetische' Figur, die Tradition als Einheit von Entwicklungsgeschichte und Genealogie zu denken versuchte, zunehmend kritisch behandelt wird. Ein zentrales Interesse gilt der literarischen Dimension der Texte, da die Problemreflexion sich auch in der Rhetorik, den narrativen Verfahren und ästhetischen Mitteln der Texte äußert.