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Matthias Kronenberger

    Der Parasit der Überzeugungsbildung
    • Der Parasit der Überzeugungsbildung

      • 156pages
      • 6 heures de lecture

      Matthias Kronenberger behandelt ein alltägliches Thema der praktischen gerichtlichen Tätigkeit und nutzt dabei das bisher in der Rechtstheorie und Rechtsphilosophie ungebräuchliche Schlüsselwort des Parasiten, inspiriert von Michel Serres. Dies führt zu einer neuen Perspektive auf die richterliche Überzeugungsbildung und der zentralen philosophischen Frage: Was ist eine Überzeugung, wie unterscheidet sie sich vom Wissen und wie kann man Wissen gerecht werden, während man einer gerechten Entscheidung näherkommt? Der Autor reflektiert große Themen der Rechtsphilosophie unter Einbeziehung klassischer deutscher Philosophen wie Kant und Hegel sowie postmoderner französischer Denker wie Lyotard und Derrida sowie der Systemtheorie von Niklas Luhmann. Auf dieser Grundlage wird die Überzeugung als Affekt-Satz ausgearbeitet, der als Versprechen ohne inhaltliche Bestimmung gilt. Dieser Satz ermöglicht es, Zeugnisse abzugeben, die im Rahmen der Diskursregeln des Rechts nicht artikuliert werden können, und erzeugt die notwendige Ungewissheit über den Ausgang des Verfahrens. Die Analyse zeigt, dass nicht intensive Affekte den Gerichtsalltag bestimmen, sondern eher ein Gefühl der Gefühllosigkeit, das mit Neutralität, Sachlichkeit und Unabhängigkeit assoziiert wird. Die Problematik der Überzeugungsbildung liegt weniger in der Gefahr willkürlichen Handelns, sondern in der Flüchtigkeit des Affekt-Satzes, der die Überzeugungsbildung verzögert un

      Der Parasit der Überzeugungsbildung