Europabilder in Zeit und Raum - von Athen und Rom nach Lissabon
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Der weit gesteckte inhaltliche Rahmen entspricht der Forderung des Historikers Jörn Rüsen, der auf Defizite im europäischen Geschichtsbewusstsein hinweist. Es wird nach dem europäischen Aspekt in der Geschichte gesucht, während die europäische Einigung Teil der Lebensrealität ist. Oft wird Geschichte jedoch als Nationalgeschichte betrachtet, wodurch der europäische Aspekt hinter spezifischen Teildisziplinen verschwindet. Eine europäische Identität steht häufig noch hinter nationalen oder klassenspezifischen Identitäten zurück, da unklar bleibt, was europäische Wurzeln hat. Für das Gelingen der europäischen Einigung ist eine kulturelle Dimension notwendig, die den ökonomischen und politischen Prozess unterstützt. Die Inhalte reichen von den antiken Ursprüngen der Demokratie über städtische Lebensformen und religiöse Entwicklungen bis hin zu Naturwissenschaften, Künsten und den Menschen- und Bürgerrechten. Europa muss als komplexer Kommunikationszusammenhang von Völkern und Regionen verstanden werden, wobei auch die Europäisierung der Welt durch universalistische Werte eine Rolle spielt. Bei der Untersuchung der europäischen Identität treten Risiken auf, wie normativer Selbstpositivismus und die Gefahr einer reprojektiven Teleologie, die eine Illusion kontinuierlicher Entwicklung schafft. Zudem besteht die Neigung zu territorialem Zentralismus, der andere Perspektiven marginalisiert. Europa findet sich nicht nur in der großen Po
